Kommentar
16:02 Uhr, 27.04.2016

Adidas hebt Jahresziele an - Die Fed belässt alles beim Alten - Facebook begeistert die Anleger

News-Flash: Apple trübt Stimmung an der Wall Street - Fed hält wie erwartet die Hände still - Facebook begeistert die Anleger

  • Facebook begeistert und schlägt die Umsatz- und Gewinnprognosen
  • US-Rohöllagerbestände steigen
  • Sonderlasten mit einem neuen Tank-Flugzeug drücken Boeing-Gewinn
  • Regierungskommission einigt sich auf Finanzierung der Atommüll-Entsorgung
  • Siemens ergattert Rekordauftrag für seine Windkraftsparte
  • Munich Re bekommt Börsenturbulenzen zu spüren
  • Wirecard blieb im ersten Quartal auf Wachstumskurs
  • Massive Flugausfälle wegen Warnstreiks an sechs deutschen Flughäfen
  • Region Westeuropa fängt schwaches Geschäft in Asien für die Kion Group auf
  • Osram profitiert von geringerer Steuerquote
  • GfK-Konsumklima: Verbraucher in Deutschland wieder spürbar optimistischer
  • VW-Konkurrent Peugeot hadert mit dem starken Euro
  • Twitter enttäuscht die Wall Street - Aktie bricht nach Zahlen nachbörslich ein
  • Adidas erhöht Prognose für 2016 
  • Apple: Erster Umsatzrückgang seit dem Jahr 2003 
  • eBay übertrifft Marktschätzungen

DAX

  • Heute steht die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank auf dem Programm. Mit einer Zinserhöhung rechnen die meisten Marktbeobachter nach entsprechenden Äußerungen zahlreicher Fed-Vertreter nicht. Vor allem Fed-Chefin Janet Yellen vertritt die Meinung, dass hohe Unsicherheiten eine eher zurückhaltende Vorgehensweise der Notenbank notwendig machen. Die Investoren erhoffen sich aber von der Fed neue Hinweise zum möglichen Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. Der bisherige Handelstag war im Wesentlichen von Zurückhaltung im Vorfeld der Notenbanksitzung geprägt. Konjunkturdaten wie etwa die stark gestiegene Verbraucherstimmung hierzulande spielten am Markt nur eine untergeordnete Rolle. Am Vormittag war beim Deutschen Aktienindex entsprechend wenig Bewegung zu beobachten. Ab dem Mittagshandel hat der DAX leicht an Fahrt aufgenommen und liegt gegen 16.30 Uhr mit gut 0,3 Prozent bei 10.300 Punkten in der Gewinnzone.

Unternehmensnachrichten

  • Facebook hat die Einschätzungen der Analysten souverän überboten. Im ersten Quartal hatte das Social Media-Unternehmen 77 Cents je Aktie verdient und einen Umsatz von 5,38 Milliarden erwirtschaftet. Die Prognosen lagen bei einem EPS von 62 Cents und einem Umsatz von 5,26 Milliarden US-Dollar. Nachbörslich zieht der Kurs steil an und notiert zur Stunde 8,6 % im Plus.
  • Der Gendiagnostik- und Biotech-Konzern Qiagen hat einen stabilen Umsatz von 298,4 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und trifft mit einem Gewinn je Aktie von 19 Cents die Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen bestätigt die Jahresprognose und kündigt ein 100 Millionen US-Dollar schweres Rückkaufprogramm an.
  • Der US-Flugzeughersteller Boeing hat im ersten Quartal mit 1,22 Mrd. US-Dollar rund 9 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Der Umsatz legte um 2 Prozent auf 22,6 Mrd. US-Dollar zu. Damit schnitt Boeing schwächer ab als von Analysten erwartet.
  • Der US-Kabelanbieter Comcast verdiente im ersten Quartal mit 2,13 Mrd. Dollar gut 3,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Kabelgigant verhandelt laut „Wall Street Journal“ zudem über den Kauf des Trickfilm-Studios Dreamworks Animation. Es gehe um einen Preis von mehr als drei Milliarden Dollar, hieß es.
  • Der US-Mischkonzern United Technologies hat zu Jahresbeginn mit 1,2 Mrd. Dollar ein Sechstel weniger verdient als im Jahr zuvor. Der Umsatz belief sich mit 13,36 Mrd. US-Dollar auf Vorjahresniveau. Im Dezember hatte CEO Hayes ein Sparprogramm angekündigt. Bis 2018 will er die Kosten um rund 1,5 Mrd. US-Dollar senken.
  • In der Frage, wer die Kosten des Atomausstiegs zu tragen hat, ist es laut dpa zu einer Einigung gekommen: Die vier Stromkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW sollen die vollen Kosten für die Zwischen- und Endlagerung von Atommüll übernehmen und dazu bis zum Jahr 2022 rund 23,342 Mrd. Euro in einen staatlichen Fonds einzahlen, hat eine dafür eingesetzte Regierungskommission einstimmig entschieden.
  • Siemens hat für seine Windkraftsparte den bisher größten Auftrag für einen Offshore-Windpark an Land gezogen. Für das Projekt East Anglia One vor Britaniens Ostküste soll Siemens 102 Windturbinen mit einer Leistung von je 7 Megawatt liefern. Der Auftrag, der auch den Service für zunächst fünf Jahre beinhaltet, kommt auf ein Volumen und rund 1 Mrd. Euro.
  • Die Munich Re hat die Erwartungen an einen erfolgreichen Jahresauftakt gedämpft. Nach erster Einschätzung werde das Ergebnis für das erste Quartal deutlich hinter dem Vorjahr und den Erwartungen zurückbleiben, sagte Vorstandschef von Bomhard bei der Hauptversammlung. Das Jahresziel eines Nettogewinns von 2,3 bis 2,8 Milliarden Euro sei ambitioniert. „Ich bitte Sie also, nicht davon auszugehen, dass wir unser Gewinnziel erneut übertreffen können."
  • Adidas hat im ersten Quartal dank einer starken Nachfrage den Umsatz um 17 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro gesteigert. Negative Währungseinflüsse herausgerechnet stiegen die Erlöse sogar um 22 Prozent. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen schnellte um 38 Prozent auf 350 Mio. Euro nach oben. Seine Umsatz- und Gewinnprognose hob der Sportartikelhersteller an. Nun wird mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg um etwa 15 Prozent gerechnet, der Nettogewinn soll um 15 bis 18 Prozent steigen (zuvor jeweils: plus 10 - 12 %).
  • Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst haben an sechs deutschen Flughäfen die angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Ver.di begonnen. Die größte deutsche Airline Lufthansa erwartet wegen der Ausstände massive Flugausfälle an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. In Frankfurt seien seien rund 400 Flüge gestrichen worden, teilte der Flughafenbetreiber Fraport am Mittwochvormittag mit.
  • Die Deutsche Bank erwartet einen Rückgang der Prozessflut in den nächsten Monaten, wie Co-Chef Jürgen Fitschen im Interview mit der „Bild"-Zeitung sagte. „Wir haben bereits viel geschafft. Bis Jahresende wollen wir wichtige Verfahren abschließen", sagte Fitschen. Insgesamt sieht der Manager die Bank nach den zahlreichen Prozessen und dem Milliardenverlust 2015 auf gutem Kurs: „Wir machen jeden Tag Fortschritte.“
  • Der Gabelstaplerhersteller Kion hat im ersten Quartal dank guter Geschäfte in Westeuropa den Umsatz um knapp 5 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro gesteigert. Der Auftragseingang belief sich auf 1,30 Mrd. Euro. Das bereinigte EBIT verbesserte sich um 6 Mio. auf 99 Mio. Euro. Der Ausblick für 2016 wurde bestätigt. Wegen erhöhter Kosten für die Ablösung alter Kredite sank aber der Überschuss deutlich.
  • Die spanische Großbank Santander hat zum Jahresauftakt weniger verdient. Der Gewinnrückgang von 5 Prozent auf 1,63 Mrd. Euro fiel allerdings nicht so hoch aus wie Analysten befürchtet hatten. Die Kernkapitalquote (CET1) lag per Ende März bei 10,27 Prozent (Ende Dezember: 10,05 %).
  • Der Bezahldienstleister Wirecard blieb im ersten Quartal auf Wachstumskurs. Der Umsatz erhöhte sich nach vorläufigen Zahlen um ein Drittel auf 210,1 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um 35 Prozent auf 61,9 Mio. Euro.
  • Der VW-Konkurrent Peugeot hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 1,4 Prozent auf 13 Mrd. Euro verzeichnet. Währungsbereinigt stiegen die Erlöse aber um 1,5 Prozent. Experten hatten mit einem höheren Umsatz gerechnet. Bis 2018 wollen die Franzosen den Umsatz mithilfe neuer Modelle um 10 Prozent steigern. Bis 2021 soll der Umsatz dann um weitere 15 Prozent zulegen.
  • Der Leuchtmittelhersteller Osram hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 seinen Nettogewinn dank einer geringeren Steuerquote um knapp 3 Prozent auf 80 Mio. Euro gesteigert. Weil sich die Sonderkosten wegen der Abspaltung des angestammten Lampengeschäfts verdoppelten, ging das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen um 5 Prozent auf 119 Mio. Euro zurück.
  • Die Online-Handelsplattform eBay hat im ersten Quartal mit einem Gewinn von 47 US-Cent je Aktie die Analystenschätzungen knapp übertroffen. Der Umsatz lag mit 2,14 Mrd. US-Dollar im Rahmen der Erwartungen. Für das zweite Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn zwischen 40 und 42 US-Cent je Aktie (Konsens 44 US-Cents) und einem Umsatz von 2,14 bis 2,19 Mrd. US-Dollar (Konsens 2,14 Mrd. USD).
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter hat mit seinen Umsatzzahlen zum ersten Quartal die Wall Street enttäuscht. Die Erlöse legten zwar um 36,5 Prozent auf 595 Mio. US-Dollar zu, Analysten hatten im Schnitt mit 607,55 Mio. US-Dollar jedoch deutlich mehr erwartet. Unter dem Strich ergab sich ein Minus von 79,7 Mio. US-Dollar, nach minus 162,4 Mio. US-Dollar vor Jahresfrist. Im zweiten Quartal sieht Twitter einen Umsatz von nur 590 bis 610 Mio. US-Dollar, was deutlich unter den gegenwärtigen Schätzungen von 677,39 Mio. US-Dollar liegt. Die Aktie bricht nachbörslich stark ein.
  • Die Absatzzahlen für Apples Erfolgsgerät iPhone sind im vergangenen Quartal das erste Mal schwächer ausgefallen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die iPhone-Verkäufe gingen um 10 Mio. auf 51,2 Mio. Einheiten zurück. Der Rückgang drückte entsprechend auf Umsatz und Gewinn. Die Erlöse schrumpften um 13 Prozent auf 50,56 Mrd. US-Dollar — der erste Umsatzschwund seit dem Jahr 2003. Der Nettogewinn brach um 22 Prozent auf immer noch beachtliche 10,5 Mrd. US-Dollar ein. Für das dritte Quartal prognostiziert Apple einen Umsatz von nur 41 bis 43 Mrd. US-Dollar. Die bisherigen Schätzungen gingen noch von 47,35 Mrd. US-Dollar aus. Die Erhöhung der Dividende und die Ausweitung der Buybacks helfen nichts – die Aktie bricht nachbörslich stark ein.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins wie erwartet bei 0,25-0,5 % belassen und streicht die Kommentare zu Abwärtsrisiken aufgrund von globalen Events aus ihrem Statement.
  • Die Rohöl-Lagerhaltung in den USA hat laut DoE Ölmarktbericht um 2,0 Mio Barrel zugelegt, erwartet wurde ein Anstieg um 1,5 Mio Barrel.
  • In den USA ist die Zahl der schwebenden Hausverkäufe im März um 1,4  Prozent gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Zuwachs von 0,3 Prozent nach +3,5 Prozent im Vormonat.
  • Nach Schätzungen der OECD wäre die Wirtschaftskraft Großbritanniens im Jahr 2020 bei einem „Brexit" um 3 Prozent niedriger als bei einem Verbleib in der EU. „Unsere Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass der Brexit einer Steuer gleichkommt", sagte OECD-Generalsekretär Gurria der BBC. „Es entspricht ungefähr dem Verlust eines Monatsgehalts innerhalb von vier Jahren. Anschließend geht es genauso weiter. Es gibt einen konstanten Verlust.“
  • Das Wachstum der breit gefassten Geldmenge M3  in der Eurozone ist laut EZB im März zum Vorjahreszeitraum um 5,0 Prozent angestiegen (Vormonat: 4,9 %). Volkswirte hatten dies erwartet. Die Kreditvergabe an private Haushalte legte im März im Jahresvergleich um 1,6 Prozent zu und damit genauso stark wie im Februar. Bei den Krediten an Unternehmen außerhalb des Finanzsektors kam es zu einem Zuwachs um 1,1 Prozent (Vormonat: 1,0 %).
  • Die britische Wirtschaft ist zwischen Januar und Ende März um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Ökonomen hatten dies erwartet. Im Schlussquartal 2015 betrug das BIP-Plus noch 0,6 Prozent.
  • Laut Medienberichten ist eine Prämie für Elektroautos offenbar eine beschlossene Sache. Die Bundesregierung und Vertreter der Automobilindustrie haben sich demnach auf eine Kaufprämie für Elektroautos in Höhe von 4.000 Euro verständigt.
  • Die deutschen Unternehmen planen wieder mehr Personal einzustellen. Nach zuletzt drei Rückgängen in Folge stieg das ifo-Beschäftigungsbarometer von 107,4 Zähler im März auf 108,1 Punkte im April.
  • Der Konsumoptimismus der deutschen Verbraucher verbessert sich im April spürbar. Der GfK-Konsumklimaindex gewinnt 5,8 Punkte und steigt auf 6,3 Zähler. Damit stabilisiert sich die Konjunkturstimmung im positiven Bereich, also über ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung weisen Zuwächse auf.
  • Deutschland: Die Importpreise sind im März im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies war der stärkste Rückgang seit Oktober 2009. Im Monatsvergleich legten die Einfuhrpreise im März aber um 0,7 Prozent zu. Hier hatten Experten nur einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Schwebende Hausverkäufe März
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
20:00 Uhr - US: Fed-Zinsentscheid

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