Kommentar
10:30 Uhr, 30.04.2021

Amazon überzeugt – Lufthansa enttäuscht

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Zwei Unternehmen, zwei vollkommen unterschiedliche Quartalsberichte. Während der US-Versandhändler Amazon von einem Quartalsgewinn zum anderen geht, muss die Fluggesellschaft Lufthansa erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Leere Innenstädte und geschlossene Geschäfte. Während Einzelhändler unter der anhaltenden Pandemie leiden, profitiert der weltgrößte Versandhändler Amazon weiter vom Online-Shopping vieler Menschen. Dies belegen die gestern Abend präsentierten Zahlen für das erste Quartal 2021.
Im Zeitraum von Januar bis März verbuchte der US-Konzern einen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 44 Prozent auf 108,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn konnte mehr als verdoppelt werden, auf 8,1 Milliarden Dollar. Vor allem im Heimatmarkt Nordamerika steigerte sich, dank der Finanzhilfen der US-Regierung für Privatkonsumenten, der Umsatz. Auch in diesem Quartal galt wieder die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) als der Antreiber für das rasante Wachstum. Der Geschäftsteil verzeichnete einen Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar, während der Gewinn um 35 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar angehoben werden konnte. Damit gilt der Cloud-Service von Amazon als der umsatzstärkste weltweit. Microsoft und Google müssen sich dahinter einreihen. Insbesondere durch die Corona-Pandemie seien viele Unternehmen auf die Cloud-Infrastruktur von Amazon umgestiegen, anstatt dies intern zu lösen, so Finanzchef Brian Olsavsky. Neben dem Versandhandel und der Cloud-Sparte, konnte der Konzern ebenfalls ein starkes Wachstum im Bereich der Online-Werbung verzeichnen.
Für das laufende Quartal plant Amazon mit einem Betriebsgewinn von bis zu 8 Milliarden Dollar. Gleichzeitig soll das Umsatzwachstum zwischen 24 und 30 Prozent liegen, sodass die Erlöse auf bis zu 116 Milliarden Dollar ansteigen könnten.

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Nachdem die Fluggesellschaft Lufthansa im vergangenen Jahr noch mit Staatshilfen von bis zu neun Milliarden Euro gerettet wurde, kommt der Konzern nicht aus der Krise raus. Der Umsatz fiel im ersten Vierteljahr auf 2,56 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 60 Prozent entspricht. Jedoch konnte der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern sowie der Konzernverlust gesenkt werden. Im Vorjahresquartal musste Lufthansa noch einen Verlust von 2,124 Milliarden Euro hinnehmen. Dieser lag nun bei 1,049 Milliarden Euro. Für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern dank Impffortschritten mit einer Erholung des Flugmarktes. Auch die Akzeptanz von Testmöglichkeiten sollen die Erholung verstärken.
Des Weiteren kündigte der ehemalige DAX®-Konzern an, weitere 10.000 Stellen streichen zu wollen. Nachdem bereits im vergangenen Jahr weltweit ca. 24.000 Vollzeitstellen abgebaut wurden, sollen nun durch freiwillige Abgänge oder Teilzeitlösungen, Mitarbeiter freigestellt werden, so Finanzvorstand Remco Steenbergen.
Darüber hinaus gab der CFO gestern bekannt, dass der Konzern noch in diesem oder nächstem Jahr frisches Kapital durch eine Kapitalerhöhung beschaffen möchte. Eine Abstimmung auf der im Mai stattfindenden Jahreshauptversammlung soll über den Vorschlag entscheiden. Auch im ersten Quartal ist die geringe Eigenkapitalquote ein Problem gewesen. Zwar stieg diese wieder leicht auf 5,3 Prozent an, doch das Eigenkapital sank um über 70 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro.

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Quelle: HSBC

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Autor: Julius Weiß

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Über den Experten

Julius Weiß
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Zertifikate-Experte bei HSBC Deutschland

Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.

Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.

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