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15:08 Uhr, 03.07.2024

Allianz: Kapitalanforderungen für Infrastrukturinvestitionen senken

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Behörden sollten nach Aussage von Analysten von Allianz Research Investitionen in kritische Infrastruktur anreizen. "Die Europäische Bankenaufsicht (Eba) und die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) könnten die Kapitalanforderungen anpassen, um Infrastrukturinvestitionen attraktiver zu machen, und ESG-Leitlinien bei Kreditvergabe- und Investitionsentscheidungen fördern", schreiben sie in einer Analyse.

Außerdem könnten nach ihrer Aussage grüne EU-Anleihen auch Infrastrukturinvestitionen in ganz Europa ankurbeln, da ihr syndizierter Charakter mit transeuropäischen Projekten in Einklang stehe. "Die Förderung von Mischfinanzierungen, entweder direkt oder durch klare rechtliche Rahmenbedingungen, könnte dazu beitragen, die Lücke in der grünen Infrastruktur zu schließen."

Die Analysten weisen darauf hin, dass Investitionen in kritische Infrastruktur wie eine "grüne" Energieerzeugung angesichts der zunehmenden Gefahren für Kraftwerke und Pipelines auch aus Gründen der strategischen Sicherheit angeraten wären. Dürren, Fluten oder Stürme könnte die herkömmliche Energieerzeugung ebenfalls gefährden. "Die Kosten einer rechtzeitigen Anpassung sind langfristig geringer als die Kosten einer Milderung einmal eingetretener Schäden", geben sie zu bedenken.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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