Kommentar
12:00 Uhr, 23.05.2019

Alibaba kommt besser zurecht als Baidu

Die guten Ergebnisse des Internethändlers Alibaba treten, aufgrund des aktuellen Handelskrieges zwischen den USA und China, zumindest kurzfristig in den Hintergrund. Der Konzern hat im vergangenen Quartal den Umsatz um 51 Prozent auf 93,5 Mrd. Renminbi (13,6 Mrd. Dollar) gesteigert. Das lag leicht über den Analystenschätzungen von Bloomberg. Die Zahlen haben Investoren überzeugt, gerade weil die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal merklich geschwächelt hat.

Wachstumsmotor war das Cloud-Geschäft, dessen Umsatz um 76 Prozent nach oben geschossen ist. Allerdings macht es nur acht Prozent der Konzernerlöse aus. Laut der Researchfirma IDC ist Alibaba der drittgrößter Cloud-Provider weltweit, hinter Amazon und Microsoft. Mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent ist der Internetkonzern in China jedoch die Nummer eins. Alibaba nutzt zudem die riesige gesammelte Datenmenge, um sein Werbegeschäft anzukurbeln.

Vorstandschef Daniel Zhang gab sich daher zuversichtlich. Er hat für das Geschäftsjahr 2019/20, das im April begonnen hat, einen Umsatzanstieg von mindestens 33 Prozent auf mehr als 500 Mrd. Renminbi in Aussicht gestellt. Obwohl die Aktie wegen der Eskalation des Handelsstreits in die Nähe des Vier-Monats-Tiefs gesunken ist, liegt der Börsenwert immer noch bei stattlichen 415,5 Mrd. Dollar (372,6 Mrd. Euro).

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Baidu verbucht den ersten Verlust seit dem Börsengang

Hingegen ist das Papier von Baidu auf ein Fünf-Jahres-Tief eingebrochen. Damit erreicht die Marktkapitalisierung nur noch 41,1 Mrd. Dollar (36,7 Mrd. Euro). Der Suchmaschinenbetreiber hat mit den Ergebnissen enttäuscht, woraufhin sich der Kursrückgang noch einmal beschleunigt hat.

Der Konzern hat für das vergangene Quartal einen Verlust von 327 Mio. Renminbi (47,5 Mio. Dollar) ausgewiesen. Das waren die ersten roten Zahlen seit dem Börsengang im Jahr 2005. Zudem lag der Umsatz trotz eines Anstiegs um 15 Prozent etwas unter den Analystenschätzungen von Bloomberg. Baidu verliert „mehr Marktanteile als erwartet“, schrieben die Finanzprofis der Deutschen Bank. Gleichzeitig belasteten die deutlich gestiegenen Werbeausgaben das Ergebnis.

Für Verkaufsdruck auf die Aktie hat außerdem der Umsatzausblick auf das laufende Quartal gesorgt, der deutlich unter den Analystenschätzungen von Bloomberg lag. Der langjährige Leiter des Suchmaschinengeschäfts hatte das Unternehmen verlassen. Auf der Analystenkonferenz warnte daher Firmenchef Robin Li, dass eine Abschwächung in Chinas Tech-Sektor und der Wirtschaft im Allgemeinen das Geschäft von Baidu beeinträchtigen würden.

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Quelle: HSBC

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Autor: Jewgeni Ponomarev

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Über den Experten

Julius Weiß
Julius Weiß
Zertifikate-Experte bei HSBC Deutschland

Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.

Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.

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