Kommentar
16:53 Uhr, 08.09.2009

Aktie im Fokus – Die Deutsche Telekom-Aktie „kaufen“, „akkumulieren“ oder „verkaufen“?

Erwähnte Instrumente

München (Godmode-Trader.de) - Die Deutsche Telekom AG (WKN: 555750) und France Telecom verhandeln über ein 50:50 Joint Venture. Wie die Telekom heute bekannt gab, geht es dabei um die Vereinigung von T-Mobile UK und Orange UK. Damit wird den Unternehmensangaben zufolge der Grundstein für den führenden Mobilfunkbetreiber in Großbritannien entstehen. Die Analysten reagierten unterschiedlich auf die Mitteilung. Während die Analysten der WGZ Bank an ihrem „Akkumulieren“ Votum festhalten und das Kursziel der Telekom-Aktie um 50 Cent auf zehn Euro anheben, empfehlen die Analysten von Merck Finck & Co. weiterhin, die Aktie zu verkaufen. Die Analysten der Nord LB dagegen halten an ihrer Kaufempfehlung fest und sehen den fairen Wert der Aktie nun bei 10,50 Euro anstatt bei zehn Euro.

Die Analysten der Nord LB begründen, dass das Vorhaben „ein richtiger Schritt der Deutschen Telekom“ sei, um die Probleme auf dem wettbewerbsintensiven Markt in UK zu lösen. Das Joint Venture löse jedoch nicht alle Probleme. „Zukünftig dürfte sich der Management-Fokus der Deutschen Telekom verstärkt auf das Geschäft in den USA und den dortigen Ausbau der Netze richten, um im größten Wachstumsmarkt der Deutschen Telekom nicht zurückzufallen“, betonen die Analysten der Nord LB. Mittel- bis langfristig dürfte sich das Joint Venture mit France Telekom positiv auf die Margen und den Free Cash Flow auswirken. „Unserer Einschätzung nach sollte der News Flow der Deutschen Telekom durch das geplante Joint Venture kurzfristig positiv gestimmt sein. Vor diesem Hintergund behalten wir unsere Kauf-Empfehlung für die Aktie der Deutschen Telekom aufrecht“, begründen die Analysten.

Die Analysten der WGZ Bank sehen den geplanten Zusammenschluss ebenfalls positiv: „Nach unserer Meinung überwiegen für beide Konzerne die positiven Effekte, die durch das Zustandekommen des Deals entstehen würden. Daher begrüßen wir das Vorhaben“, erläutern sie. Sie verweisen darauf, dass die Deutsche Telekom zudem laut Zeitungsberichten „massive Investitionen“ in den USA plane. „Dadurch wird aus unserer Sicht Klarheit über die Zukunft der beiden als problematisch anzusehenden Beteiligungen in den USA und Großbritannien geschaffen“, erläutern die Analysten der WGZ Bank.

Die Analysten von Merck Finck & Co. reagieren dagegen verhalten auf die Ankündigung eines Joint Ventures der Mobilsparten von Deutscher Telekom und France Telecom in Großbritannien. „Wir denken, dass das bloß die zweitbeste Lösung für T-Mobile UK ist, weil die Deutsche Telekom diese immer noch konsolidieren muss“, erläutern die Analysten. Zudem geben sie zu bedenken, dass die Struktur des Managements innerhalb des Joint Ventures Entscheidungen verlangsamen könne.

Wie die Deutsche Telekom selbst mitteilte, ergeben sich aus dem Zusammenschluss „erhebliche Vorteile“ für die britischen Kunden. Die Netze würden besser abgedeckt und die Qualität für die 2G- und 3G-Dienste würde sich verbessern. Auch die Kundennähe werde durch mehr eigene Shops erhöht.

Chartanalyse: DEUTSCHE TELEKOM - Rund 25% Aufwärtspotential, wenn ...

Deutsche Telekom - WKN: 555750 - ISIN: DE0005557508

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 9,63 Euro

Rückblick: Die Aktie der Deutschen Telekom zählte ganz lange zu den schwachen Aktien am Deutschen Markt. Im Januar 2005 scheiterte die Aktie am Widerstand bei 16,87 Euro. Danach startete eine Abwärtsbewegung. Diese wurde nach einer Erholung auf 15,87 Euro im Januar 2008 noch einmal beschleunigt und führte letztlich zu einem neuen Allzeittief bei 7,82 Euro im Mai 2009.

Nach diesem Tief lief der Wert mehrere Wochen seitwärts. Ende Juli gelang ihm der Ausbruch über den Widerstand bei 8,51 Euro. Seitdem wird die Aktie überwiegend gekauft. Inzwischen brach sie bereits aus dem Abwärtstrend seit Januar 2008, der aktuell bei 9,12 Euro liegt, nach oben aus. Sie nähert sich damit dem Widerstand bei 9,92 Euro an.

Charttechnischer Ausblick: Durchbricht die Aktie der Deutschen Telekom nun bald 9,92 Euro auf Wochenschlusskursbasis, dann ergibt sich die Chance auf eine deutliche Aufwärtsbewegung bis in den Bereich um 12,18 - 12,44 Euro.

Sollte die Aktie allerdings unter 8,95 Euro zurückfallen und damit auch wieder in den Abwärtstrend ab Januar 2008, dann wäre ein Test des Allzeittief bei 7,82 Euro kaum zu vermeiden.

Kursverlauf vom 28.07.2006 bis 07.09.2009 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen