Deutsche Bank: Berlin steht in Kontakt mit Washington - ISM-Dienstleistungsindex steigt kräftig

• ISM-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungssektor steigt kräftig
• US-Auftragseingang Industrie legt überraschend zu
• ADP-Arbeitsmarktbericht schwächer als erwartet
• Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen besser als erwartet
• Air Berlin und TUI sprechen über Touristikfusion
• NN Group will Delta LLoyd übernehmen

DAX

• Der DAX hat nach einem deutlichen Kursrutsch am Vormittag die Verluste eingedämmt. Aktuell notiert das Börsenbarometer noch 0,24 Prozent im Minus bei 10.595 Punkten und damit mehr als 100 Punkte über dem Tagestief. Im Fokus steht heute weiterhin die Bloomberg-Meldung vom Vorabend, wonach die EZB ihr Anleihekaufprogramm schrittweise verringern könnte. Nach eher enttäuschenden ADP-Arbeitsmarktdaten sind der Auftragseingang der US-Industrie und der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor deutlich besser als erwartet ausgefallen.

Konjunktur

• Laut Angaben von Reuters befinden sich die Regierungen von Deutschland und den USA in geheimen Gesprächen bezüglich der Deutschen Bank. Die Kontakte spielen sich nach Angaben informierten Kreisen auf "allen Ebenen" ab.
• Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor ist im September deutlich stärker gestiegen als erwartet. Der Index erhöhte sich von 51,4 Punkten im Vormonat auf 57,1 Zähler. Damit wurden die Erwartungen von 53,1 Punkten deutlich übertroffen. Auch der endgültige Markit-Dienstleistungsindex lag mit 52,3 Punkten über den Erwartungen von 51,9 Zählern.
• Der Auftragseingang in der US-Industrie ist im August überraschend gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Plus von 0,2 Prozent verzeichnet. Die Volkswirte hatten eigentlich einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet, nach einem Anstieg um 1,9 Prozent im Vormonat.
• Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im September nicht so stark entwickelt wir erwartet. Laut ADP-Arbeitsmarktbericht wurden 154.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Volkswirte hatten durchschnittlich mit 166.000 neuen Stellen gerechnet, nach revidiert 175.000 im August.
• Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich leicht ausgeweitet. Es lag im August bei 40,7 Mrd. US-Dollar, nach 39,5 Mrd. US-Dollar im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Defizit von 41,1 Mrd. US-Dollar gerechnet.
• Der Pkw-Absatz in Deutschland ist im September kräftig gestiegen. Insgesamt seien 298.002 Fahrzeuge neu zugelassen worden, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt mit. Das sind 9,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen die Neuzulassungen um 6,1 Prozent auf 2.555.783 Pkw.
• Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im August wie erwartet leicht gesunken. Die Erlöse schrumpften um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat nach einem Anstieg von revidiert 0,3 Prozent (1,1 %) im Juli. Im Vorjahresvergleich stieg der Einzelhandelsumsatz um 0,6 Prozent.
• Die Stimmung im deutschen Dienstleistungssektor hat sich im September nicht so stark eingetrübt wie erwartet. Der endgültige Einkaufsmanagerindex für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe sank von 51,7 Punkten im Vormonat auf 50,9 Zähler. Bei der vorläufigen Veröffentlichung war ein Wert von 50,6 Punkten gemeldet worden. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor der Eurozone ging von 52,8 Punkten im Vormonat auf 52,2 Punkte zurück. Der vorläufige Wert lag bei 52,1 Punkten.

Unternehmensnachrichten

• Das Übernahmeangebot von ZF Friedrichshafen an die Aktionäre von Haldex ist gescheitert. Die Andienungsquote für die Offerte in Höhe von 120 Kronen lag nur bei 9,59 Prozent. Außerhalb des Angebots hat sich ZF Friedrichshafen 21,67 Prozent gesichert. Die Mindestannahmequote von 50 Prozent plus eine Aktie wurde damit verfehlt.
• Air Berlin könnte sein touristisches Geschäft an einen neu zu gründenden Airline-Verbund der TUI-Gruppe und der Etihad Aviation Group übertragen. Die Fluggesellschaft hat heute angekündigt, sich an entsprechenden Diskussionen zu beteiligen. Dieser Airline-Verbund kön
• nte zu einer Kombination des derzeitigen touristischen Geschäfts der Air Berlin-Gruppe mit 35 Flugzeugen und der deutschen TUIfly führen.
• Der niederländische Asset-Manager NN Group will den Versicherungskonzern Delta Lloyd schlucken und bietet 5,30 Euro je Aktie. Das entspricht einem Aufschlag von 29 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag. Das Übernahmeangebot hat einen Gesamtwert von 2,4 Mrd. Euro.
• Die Grenke Gruppe hat ihr Neugeschäft in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 15,7 Prozent auf 1,395 Mrd. Euro gesteigert. Davon entfielen 1,122 Mrd. Euro (+16,8 %) auf das Leasinggeschäft. Der Deckungsbeitrag 2 des Neugeschäfts im Segment Leasing erreichte 191,6 Mio. Euro (Vorjahr: 177,8 Mio. Euro).

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