Adyen: Enttäuschende Wachstumsraten beim Umsatz und Gewinnrückgang
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Adyen: Enttäuschende Wachstumsraten beim Umsatz und Gewinnrückgang
Innerhalb von nur einer Woche hat sich die Aktie von Adyen nach der Vorlage der Fundamentaldaten halbiert. Dennoch sehen Investorinnen wie Cathie Wood in dem Abverkauf eine Einstiegsgelegenheit. Die hohe Volatilität könnte in Kombination mit einer einsetzenden Kursstabilisierung für Anleger interessant sein.
Trend Mobile Payment bietet viel Potenzial, aber auch harte Konkurrenz
Durch die Coronapandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen kam es zu einer sich beschleunigenden internationalen Digitalisierung. Gleichzeitig ist die Akzeptanz für kontaktloses Bezahlen gestiegen. Das hängt auch mit der simplen Bedienung zusammen. So bedarf es eines mobilen Endgerätes und Bezahl-Terminals im Handel, die mit entsprechenden Kommunikations- und Sicherheitshalbleitermodulen ausgestattet sind. Für die Authentifizierung der Zahlung bedarf es dann wiederum spezieller Lösungen, wie etwa einen Fingerabdrucksensor. Zur Abwicklung der Transaktionen bedarf es zusätzlich einer Infrastruktur für die Zahlungsabwicklung, wie sie beispielsweise von den Kreditkartenfirmen gestellt wird. Langfristig erhofft man sich, durch den bargeldlosen Bezahlvorgang alltägliche Geschäftsvorgänge zu vereinfachen.
Die Wachstumspotenziale im Markt für mobile Bezahllösungen sind gigantisch. So hat „Facts and Factors“ in einer am 10. März 2023 veröffentlichten Studie die Treiber und Hemmnisse des Mobile-Payment-Marktes sowie ihre Auswirkungen auf die Nachfrage während des Prognosezeitraums ausgewertet. Darüber hinaus untersucht der Bericht globale Chancen auf dem Weltmarkt. „Facts and Factors“ hat in der Forschungsstudie die Nachfrage nach der weltweiten Marktgröße und Marktanteil im Bereich Mobile Payment im Jahr 2022 auf etwa 53,5 Mrd. USD geschätzt. Der Markt soll über eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 35,5 % wachsen und voraussichtlich bis 2030 auf über 607,9 Mrd. USD steigen. In diesem lukrativen Markt lauern Unternehmen wie Paypal, Visa, Mastercard, Apple oder auch eine Adyen auf ihre Chancen.
Fintech im Profil
Adyen ist ein niederländisches Finanztechnologieunternehmen, das sich auf Zahlungsdienstleistungen und -lösungen spezialisiert hat. Das Geschäftsmodell von Adyen konzentriert sich auf die Bereitstellung von Zahlungsabwicklungs- und Verarbeitungsdiensten für Unternehmen, die weltweit Online- und Offlinezahlungen akzeptieren möchten. Konkret ermöglicht der Konzern es den Unternehmen, Zahlungen von Kunden anzunehmen, unabhängig von der gewählten Zahlungsmethode. Dies umfasst Kredit- und Debitkarten, digitale Geldbörsen (wie PayPal), Banküberweisungen und lokale Zahlungsmethoden. Sie bieten eine nahtlose Integration in die Zahlungsabwicklungssysteme der Händler. Adyen bietet eine integrierte Plattform, die Online- und Offlinezahlungen über verschiedene Verkaufskanäle unterstützt, einschließlich E-Commerce, mobile Apps, physische Point-of-Sale-Terminals und mehr. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Zahlungssysteme in verschiedenen Verkaufsumgebungen zu vereinheitlichen. Adyen bietet umfangreiche Datenanalysen und Berichterstattungsfunktionen. Unternehmen können Einblicke in ihre Zahlungsströme gewinnen, Betrug erkennen und die Leistung ihrer Zahlungsprozesse optimieren.
Hohe Bewertung und enttäuschende Gewinnentwicklung
Am 17. August hat der Konzern den Bericht für das 1. Halbjahr präsentiert. Demnach ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 % auf 739,1 Mio. Euro gestiegen. In einigen Bereichen wuchs das Geschäft langsamer als erwartet. Dies betraf vor allem die Entwicklungen in Nordamerika, wo man im 1. Halbjahr 2022 noch einen Anstieg des Nettoumsatzes in Höhe von 55 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen konnte. Die wachsende Konkurrenz im Bereich der mobilen Bezahllösungen hat nun zu einer Abschwächung des Wachstums im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf nur noch 23 % geführt. Die EBITDA-Marge lag bei 43 % und der operative Gewinn (EBITDA) sank in den ersten sechs Monaten um 10 % auf 320 Mio. Euro. Adyen führte die schwachen Ergebnisse auf mehr Neueinstellungen, höhere Löhne und eine Verlagerung der Geschäftspriorität seiner nordamerikanischen Kunden von Wachstum hin zu Kosteneinsparungen in der 1. Jahreshälfte zurück. Mit Blick auf die Bewertungskennziffern gilt die Aktie derweil als teuer. So liegt die Marktkapitalisierung am 24. August bei einem Aktienkurs von rund 791 Euro je Aktie bei insgesamt rund 24,5 Mrd. Euro. Für 2023 wird derweil nur ein Umsatz in Höhe von 1,63 Mrd. Euro und ein EPS in Höhe von 20,85 Euro erwartet. Folglich würde sich ein KUV23 von rund 15 und ein KGV von rund 38 ergeben.
Prominenter Beistand
Innerhalb weniger Tage hat sich der Aktienkurs von Adyen halbiert, doch nicht alle Anleger sehen in dem Ausverkauf einen Grund zur Panik. Die international bekannte Techinvestorin Cathie Wood meldete kürzlich, dass sie ihren Aktienanteil des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen aufgestockt habe. Nach Berechnungen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg hat Wood über ihre Investmentgesellschaft Ark Invest am Montag, dem 21. August, 736.000 Adyen-Aktien für insgesamt rund 9 Mio. USD gekauft. Es soll sogar das größte Einzelinvestment an einem Tag im laufenden Jahr von Ark Invest gewesen sein.
Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf Adyen
Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert Adyen zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DJ4ZY7, das am 28.06.2024 fällig wird (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert.
Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts Adyen an der Börse XETRA Frankfurt am 21.06.2024 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 75,00 Euro.
2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.
Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.
Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 28.06.2024 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert Adyen am 21.06.2024 auf oder über 750,00 Euro liegen wird.
Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.
Stand: 24.08.2023, DZ BANK AG / Online-Redaktion
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