Kommentar
08:00 Uhr, 14.03.2019

Adidas dämpft die Ambitionen, Puma und Nike sind auf Rekordkurs

Nach Puma hat auch Adidas überraschenderweise einen verhaltenen Ausblick abgegeben. Insbesondere die Lieferengpässe erstaunen, dafür ist Puma für China optimistisch. Nun warten Investoren gespannt auf die Ergebnisse des Branchenprimus Nike.

Mit einem deutlichen Kursrückgang hat die Adidas-Aktie auf die Präsentation der 2018er-Ergebnisse reagiert. Zwar lagen sie im Rahmen der Analystenschätzungen von Reuters, allerdings waren Investoren vom Ausblick nicht besonders begeistert. Denn der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller hat Lieferschwierigkeiten in Nordamerika. Während die US-Kunden zunehmend Produkte aus dem mittleren Preisbereich kaufen würden, könne Adidas nicht genügend davon liefern. „Wir haben ein Lieferproblem, und wir sind darüber sehr unglücklich“, sagte Vorstandschef Kasper Rorsted.

Produkte auf adidas

Wegen des Problems soll der Konzernumsatz im laufenden Jahr währungsbereinigt um lediglich fünf bis acht Prozent steigen, und das hauptsächlich ab der zweiten Jahreshälfte. Dieser Effekt dämpfe das Erlöswachstum um ein bis zwei Prozentpunkte.

Gleichzeitig schwächelt das Europa-Geschäft, das im vergangenen Jahr lediglich stagnierte. „Das bedeutet, dass ein Drittel von Adidas nicht wächst“, sagte der Firmenlenker. Erst im Laufe des Jahres werde sich das Geschäft auf dem Heimatmarkt beleben. Die Region ist für den Konzern gemessen am Umsatz die zweitwichtigste nach Asien. Mit einer stärkeren Fokussierung auf den Sportbereich will der DAX®-Konzern in diesem Jahr in Europa auf den Wachstumskurs zurückkehren. Wegen des gedämpften Umsatzwachstums gab Rorsted auch eine verhaltene Ergebnisprognose. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft werde um lediglich acht bis zwölf Prozent zulegen.

Puma-Aktie ist auf Rekordfahrt

Zwar hat der kleinere Wettbewerber Puma ebenfalls einen vorsichtigen Ausblick abgegeben. Allerdings hat der im MDAX® vertretene Titel den zwischenzeitlichen Kursrutsch längst wettgemacht und notiert um lediglich vier Prozent unter dem Rekordhoch vom Juni 2018.

Produkte auf PUMA

Puma-Chef Björn Gulden hat für das laufende Jahr ein währungsbereinigtes Erlösplus von zehn Prozent in Aussicht gestellt. Allerdings soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern auf lediglich 395 bis 415 Mio. Euro zulegen, gegenüber 337 Mio. für 2018. Das lag unter der ursprünglichen Erwartung der Analysten von 430 Mio. Euro, laut Reuters haben die Finanzprofis ihre Schätzung inzwischen auf 419 Mio. gesenkt.

„Ja, wir sind vorsichtig“, sagte Gulden. Allerdings gab er sich für das wichtige China-Geschäft weiterhin zuversichtlich. „Wir sehen keine Verlangsamung“, sagte er. Die dortigen Kunden würden verstärkt zu Produkten ausländischer Sportartikelhersteller greifen.

Um das Geschäft von Puma anzukurbeln hat der Konzern im Fußballbereich neue Partnerschaften unter anderem mit AC Mailand und Borussia Mönchengladbach geschlossen. Zudem sollen Markenbotschafterinnen wie Supermodel Adriana Lima bei jungen Frauen punkten.

Bei Nike floriert das Geschäft

Ebenso wie die Puma-Aktie ist auch jene von Nike auf Höhenflug. Investoren warten gespannt auf die Ergebnisse des Branchenprimus. Jene für das im Februar beendete dritte Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 wird der Konzern am 21. März veröffentlichen. Zuletzt war das Geschäft in den USA das dritte Quartal in Folge gewachsen, was Investoren überzeugt hat. Gleichzeitig boomte das Geschäft in China trotz des Handelsstreits zwischen den USA und China. Vorstandschef Mark Parker hatte daher bei der Vorlage der Halbjahreszahlen die Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben. So soll der Erlös im oberen einstelligen Prozentbereich liegen.

Produkte auf Nike

Der Konkurrenzkampf zwischen Nike, Adidas und Puma dürfte weiter zunehmen. Laut Zion Market Research soll der Markt für lizensierte Sportartikel zwischen 2018 und 2024 um durchschnittlich 6,6 Prozent pro Jahr wachsen und 2024 einen Wert von 48,8 Mrd. Dollar erreichen.

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Quelle: HSBC

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Autor: Jewgeni Ponomarev

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Über den Experten

Julius Weiß
Julius Weiß
Zertifikate-Experte bei HSBC Deutschland

Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.

Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.

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