Adidas-CEO: Leicht vor Zeitplan für 2026er EBIT-Margen-Ziel
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Adidas ist CEO Björn Gulden zufolge "voll auf Kurs" bzw derzeit sogar "leicht vor dem Zeitplan" für das mittelfristige Ziel einer EBIT-Marge von 10 Prozent. Gegenüber Investoren verteidigte Gulden auch die vorsichtigen Ziele für das Gesamtjahr und bat darum, ihm die nötige Zeit für den Turnaround bei Adidas zuzugestehen.
"Wir haben Ihnen für 2026 eine EBIT-Marge von 10 Prozent versprochen, das ist wie ein Marathonlauf", sagte Gulden in der Telefonkonferenz mit Analysten. "Jetzt haben wir die ersten 10 Kilometer zurückgelegt, und ich glaube, wir sind tatsächlich leicht vor dem Zeitplan". Er verteidigte seine Strategie, das Geschäftsjahr eher mit vorsichtigen Zielen anzufangen, das habe sich auch im vergangenen Jahr als gut erwiesen, als Adidas zunächst ein Worst-Case-Szenario annahm und dann besser daraus hervorging. "Ich hoffe auch, Sie können verstehen, dass es für uns die falsche Strategie wäre, unsere Profitabilität Quartal für Quartal zu maximieren oder in unseren Ausblicken sehr optimistisch zu sein, um Sie zu beeindrucken", sagte Gulden. Die Investoren müssten akzeptieren, "dass wir das liefern wollen, was wir versprochen haben und uns nicht unter Druck setzen".
EBIT-Ziel 2024 beinhaltet vorsichtiges Szenario für Rotes Meer
Das Gewinnziel für das laufende Jahr, ein berichtetes EBIT von 500 Millionen Euro, beinhaltet laut Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die höheren Frachtkosten durch Umwege wegen der Huthi-Attacken auf Frachtschiffe im Roten Meer. "Ja, der Konflikt im Roten Meer und die Auswirkungen auf Frachtkosten sind definitiv in der 500-Millionen-Guidance enthalten", sagte Ohlmeyer. Adidas nehme ein konservatives Szenario an, in dem Logistikunternehmen alle ihre Schiffe und Container zur Verfügung stellen und die Engpässe "in wenigen Monaten gelöst sind". Falls sich die Situation jedoch von hier aus verschlechtere und zwei Jahre dauere, wäre das Bild anders. "Aber derzeit gehen wir davon aus, dass wir mit der Situation umgehen können und haben ein Worst-Case-Szenario in den 500 Millionen eingeplant", so Ohlmeyer. "In diesem Jahr zu sagen, oh, wir können die 500 Millionen wegen des Roten Meeres nicht erreichen, das ist keine Option."
Allerdings, berichtete CEO Gulden, komme es wegen des Nahostkonflikts im Roten Meer und der Umwege für die Cargoschiffe derzeit zu Lieferverzögerungen von drei Wochen, die "nicht geplant waren" und "kein großes Problem, aber ein Problem" seien. Die derzeitigen Frachtverträge liefen bis Ende des Sommers. Aufgrund der Nachfragen stiegen die Frachtraten. Falls Adidas nun größere Mengen an Waren transportieren müsste als im Vertrag vereinbart oder Transporte beschleunigen müsste, würde das aufgrund der nun höheren Frachtraten derzeit deutlich teurer. Das habe "keinen Einfluss auf die Marge", aber die Investoren sollten sich dessen bewusst sein, so Gulden.
Adidas hatte am Vorabend vorläufige Ergebnisse für 2023 und einen Ausblick für 2024 veröffentlicht. Die Aktie sank daraufhin im Spezialistenhandel deutlich, in der ersten Handelsstunde am Donnerstag notierte sie in der Spitze 9 Prozent im Minus und war der schwächste Wert im DAX.
Baader Helvea Analyst Volker Bosse nannte in einer Kundeninformation den Ausblick "enttäuschend". Es habe den Anschein, als ob die Erholung der Umsätze und Gewinne bei Adidas "ein langsamerer Prozess ist als vom Markt anfangs erwartet". Anscheinend habe Gulden noch "Aufräumarbeiten" zu erledigen, um die Basis für künftiges profitables Wachstum bei Adidas zu legen, so Bosse.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/sha
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