Fundamentale Nachricht
11:12 Uhr, 25.09.2018

Abkehr von Unabhängigkeit der Fed gefährdet den Aktienmarkt

US-Präsident Donald Trump stellt erneut die Notwendigkeit höherer Zinsen in Frage und könnte LGIM-Finanzexperte Emiel van den Heiligenberg zufolge über Presse und Kongress die öffentliche Meinung beeinflussen.

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London (GodmodeTrader.de) - US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die US-amerikanische Zentralbank Federal Reserve: Das Weiße Haus begrüßt weitere Zinserhöhungen in den USA nicht. Darauf hat Präsident Trump die Notenbank aufmerksam gemacht und damit erneut zum Ausdruck gebracht, dass er die Notwendigkeit für höhere Zinssätze grundsätzlich skeptisch beurteilt, wie Emiel van den Heiligenberg, Head of Asset Allocation bei Legal & General Investment Management (LGIM), in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Zwar gibt es keine offiziellen Mechanismen, mit denen Donald Trump die US-Notenbank zu einer Lockerung ihrer Geldpolitik bewegen könnte. Aber er kann die Darstellung des Sachverhalts in der Presse und im Kongress beeinflussen, was für die Federal Reserve ungemütlich werden könnte“, so van den Heiligenberg. Denn indem der Präsident die Leitplanken der öffentlichen Debatte festlege, könne er auch Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nehmen und die Menschen dazu bringen, die Politik der Notenbank in Frage zu stellen.

Grundsätzlich sollte die Untergrabung der unabhängigen Geldpolitik der Federal Reserve zu einer steileren Zinskurve und höheren Inflationserwartungen führen. „Generell gilt, je steiler der Verlauf der Zinsstrukturkurve, desto höher sind die Erwartungen der Marktteilnehmer an eine wirtschaftliche Erholung und eine robuste konjunkturelle Entwicklung. Für dieses Szenario gibt es Hinweise“, sagt van den Heiligenberg.

Dagegen seien gestiegene Erwartungen einer höheren Inflation derzeit nicht erkennbar, da der Markt nach Meinung des Experten zunächst Ausschau nach weiteren Anzeichen dafür halte, dass die Zentralbank in der Schusslinie stehe. „Es gehört zu einer der wichtigsten institutionellen Stärken der Industriestaaten, dass wirtschaftspolitische Maßnahmen der Notenbank keiner Einflussnahme der Politik unterliegen. Anleger sollten sich vor Augen führen, dass jede Abkehr von dieser Regel eine Gefahr für den Aktienmarkt darstellt“, lautet van den Heiligenbergs Fazit.

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Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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