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17:54 Uhr, 21.12.2010

2011 Chancen auf Renten- und Devisenmärkten gesehen

München (BoerseGo.de) - Einen Ausblick für die globalen Rentenmärkte 2011 gibt Michael Hasenstab, Co-Director of the International Bond Department und Portfoliomanager bei Franklin Templeton Fixed Income Group.

Der globale Aufschwung sollte seiner Ansicht nach in den meisten Volkswirtschaften zu steigenden Anleiherenditen führen. Selbst in den USA, wo er mit einer gemäßigten Erholung rechnet, dürften die historisch niedrigen Renditen seines Erachtens nach anziehen, wenn ein Konjunkturaufschwung mit dem historisch hohen Finanzierungsbedarf des öffentlichen Sektors zusammenfällt. Das letzte Kaufprogramm der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wird die Zinsen kurzfristig möglicherweise niedrig halten, so Hasenstab.

Mittelfristig sollten Bedenken in Bezug auf eine eventuelle Beendigung quantitativer Lockerungsmaßnahmen und die Fähigkeit der Fed, ihre Bilanz rechtzeitig zu verkürzen, um Inflationsdruck vorzubeugen, seiner Meinung nach jedoch weiteren Aufwärtsdruck auf die US-Schatzpapierrenditen auslösen.

Außerdem geht er davon aus, dass sich Chancen ergeben könnten, aus steigenden Renditen in den USA Kapital zu schlagen, indem Investoren sich im US-Dollar gegenüber dem Japanischen Yen in Long-Position bringen - eine Strategie, die seines Erachtens von einem Anstieg des Zinsgefälles zwischen den USA und Japan profitieren könnte. In der Vergangenheit bestand eine starke Korrelation zwischen dem bilateralen Wechselkurs und dem Renditeunterschied in den USA und Japan. Hasenstab und sein Team rechnen angesichts der damit verbundenen extrem hohen Investitionsströme mit einer Fortsetzung dieser Beziehung.

Zudem sieht er durch einen weltweit unterschiedlich schnell verlaufenden Aufschwung über Währungen hinaus auch reizvolle Chancen auf dem Rentenmarkt. Starke relative Fundamentaldaten stützen außerdem bestimmte Staatsanleihen und auch manche Durationsengagements in Volkswirtschaften, wo das Ausmaß der erwarteten Verschärfung der Währungspolitik bereits eingepreist ist und die langfristigen Anleiherenditen mittelfristig von besserer Politik und niedrigeren Risikoaufschlägen profitieren dürften.

Die Experten rund um Hasenstab halten die Anleger dazu an, sich auf die ihren Risiken zugrunde liegenden Fundamentaldaten zu konzentrieren und künftig noch wählerischer zu sein. Dennoch halten sie gleichzeitig einen gesunden Risikoappetit angesichts der globalen Konjunkturerholung, die im Gange ist, für angebracht.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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