134-Milliarden-Dollar-Anleihen-Schmuggel: Fälschung oder geheimer Verkauf?
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Rom (BoerseGo.de) – Offenbar waren die US-Staatsanleihen, die zwei Japaner Anfang des Monats in die Schweiz schmuggeln wollten, Fälschungen. Das ist die offizielle Stellungnahme von Stephen Meyerhardt, einem Sprecher des US Bureau of the Public Debt in Washington. „Das sind eindeutig Fälschungen. Darüber hinaus liegt der Nennwert weit über dem, was überhaupt realistisch wäre.“
Anfang dieses Monats wurden zwei Japaner mit US-Staatsanleihen im Gesamtwert von 134 Milliarden US-Dollar von der italienischen Finanzpolizei gefasst. Sie trugen die Anleihen in einem Koffer mit doppeltem Boden mit sich und waren am 1. Juni mit einer Bummelbahn auf dem Weg in die Schweiz. Bei der Grenzkontrolle hätten erklärt, nichts zu verzollen zu haben, wie ein Sprecher der italienischen Finanzpolizei am Freitag erklärte. Eine Kontrolle ergab aber in einem separaten Fach des Koffers die US-Titel und Bankdokumentationen im Wert von 134 Milliarden Dollar.
Seither wimmelt es im Internet von Verschwörungstheorien. Nährboden der verschwörungstheoretischen Überlegungen ist, dass Besitzer von US-Staatsanleihen Bedenken über die Werthaltigkeit haben könnten und versuchen, sie loszuwerden. Zahlreiche Staaten, darunter auch China, wünschen sich eine Alternative zum US-Dollar als Weltreservewährung. Japan ist der größte Eigner von US-Staatsanleihen. Um diese loszuwerden, müsste Japan die Staatsanleihen der USA offiziell zum Verkauf stellen, was den US-Dollar und damit den Wert der Anleihen auf Talfahrt schicken würde.
Daran ist aber nichts dran, wenn man der Aussage der US-Regierung glaubt, wonach die Anleihen Fälschungen seien. Wären die Anleihen echt, so wären die Eigner der viertgrößte Gläubiger der US-Regierung, und zwar noch vor England mit 128 Milliarden US-Dollar und Russland mit 138 Milliarden US-Dollar. Außerdem hätten die meisten der beschlagnahmten Anleihen eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Das Schatzamt stoppte die Ausstellung solcher Inhaberschuldverschreibungen laut Meyerhardt im Jahr 1982.
Nach Angaben der italienischen Behörden, enthielt der Koffer 249 Wertpapiere mit einem Nennwert von jeweils 500 Millionen Dollar und 10 zusätzliche Anleihen mit einem Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar (so genannte Kennedy Bonds). Seitens des US-Geheimdienstes heißt es, dass die Anleihen höchstwahrscheinlich Fälschungen seien und von der Mafia kämen. Offen ist weiterhin, ob die Anleihen jetzt vernichtet werden und auch, warum die US-Regierung so lange brauchte, um festzustellen, dass die Anleihen gefälscht sind. Und wenn sie wirklich gefälscht sind, bleibt die Frage offen, wie viele weitere gefälschte Anleihen noch weltweit zirkulieren. Wer würde außerdem Anleihen mit einem Nennwert von 500 Millionen US-Dollar oder im Falle der Kennedy Bonds von einer Milliarde US-Dollar kaufen, ohne deren Echtheit zu überprüfen?
Das Turner Radio Network, betrieben vom weißen Rassisten, Holocaustleugner und Rechtsextremen Hal Turner, will die Antwort auf alles haben. So hätten die beiden Japaner bei ihrer Vernehmung ausgesagt, dass sie in Wirklichkeit Mitarbeiter des japanischen Finanzministeriums seien und versucht hätten, Anleihen ihrer Regierung in der Schweiz zu verkaufen. Das US-Finanzministerium würde versuchen, dies zu vertuschen, um Panikverkäufe an der Börse zu verhindern. Turner gibt vor, offizielle Bilder und Videos von der Vernehmung und Festnahme der beiden Japaner zu haben.
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