1&1 DRILLISCH/UNITED INTERNET - Kurssturz nach Prognosesenkungen
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Erwähnte Instrumente
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- United Internet AGKursstand: 31,270 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- 1&1 AG - WKN: 554550 - ISIN: DE0005545503 - Kurs: 26,120 € (XETRA)
- United Internet AG - WKN: 508903 - ISIN: DE0005089031 - Kurs: 31,270 € (XETRA)
Bis in den August hinein waren die deutschen Telekomwerte noch klare Underperformer am Markt. Dann drehten 1&1 Drillisch und United Internet, aber auch Freenet oder die Deutsche Telekom deutlich auf. Auf dem GodmodeTrader wurden Sie von meinen Kollegen auf die Tradingchancen in diesen Werten auf der Long-Seite wiederholt hingewiesen. Für unsere Premiumkunden in Guidants PROmax (hier buchbar) gab es nicht nur die Long-Hinweise von meiner Seite für alle drei Aktien, sondern auch klare Ausstiegsansagen vor einigen Tagen, da meine Tradingziele erreicht worden waren. Das hat sich mit Blick auf die heutigen Kursentwicklungen bereits ausgezahlt.
Denn die Aktien von 1&1 Drillisch und United Internet stürzen ab, nachdem beide Unternehmen die Jahresprognosen senken mussten. Das ist vorrangig auf die enge Verflechtung beider zurückzuführen. United Internet hält 75,1 % der Aktien an 1&1 Drillisch. Im Detail geht es bei 1&1 Drillisch um ein Preisanpassungsverfahren, im Zuge dessen das Unternehmen auch rückwirkend eine Senkung der Preise des Netzbetreibers Telefonica Deutschland forderte. Ein erster Entwurf eines Schiedsgutachtens signalisiert nun aber, dass der Forderung 1&1 Drillischs nicht stattgegeben werden dürfte. Das endgültige Gutachten wird für Mitte November erwartet. Die Konsequenz ist voraussichtlich, dass die Geschäftszahlen von 1&1 Drillisch sich rückwirkend für die Jahre 2017 und 2018, aber auch in diesem Jahr, durch Preissenkungen nicht verbessern werden. Auch sei eine Preiserhöhung zumindest vorerst weiter gültig. Weitere Price Reviews laufen aktuell.
1&1 Drillisch nutzt seit vielen Jahren Netzkapazitäten von Telefonica Deutschland, möchte nun aber ein eigenes (5G-)Netz aufbauen, um unabhängiger zu werden und vermutlich auch derartige Schiedsgutachten in Zukunft vermeiden zu können.
Mit Blick auf die Zahlen geht 1&1 Drillisch nach der neuen Prognose davon aus dass das EBITDA um 85 Mio. EUR niedriger ausfallen wird und erwartet nun ein EBITDA von 690 Mio. EUR. Die Mutter United Internet wiederum rechnet ebenfalls mit einem um 85 Mio. EUR niedrigeren EBITDA und stellt nun 1,25 Mrd. USD EUR in Aussicht.
Noch keine langfristigen Trendwenden!
Beide Aktien gehen nach den News heute in den freien Fall über und verlieren zweistellig. Man muss aus charttechnischer Sicht aber zwischen dem Big Picture und möglichen Tradingsetups unterscheiden. Zunächst die beiden Big-Picture-Charts:
Bei United Internet sind zwei Marken wichtig: 37,25 und 24,21 EUR. Bislang handelt es sich bei dem Anstieg seit August im Big Picture nur um einen bärischen Rücklauf an wichtige unterschrittene Supports, die nun als Widerstände fungieren. Bildet die Aktie in den kommenden Monaten aber ein höheres Tief über 24,21 EUR aus und lässt im Anschluss die Marke von 37,25 EUR hinter sich, wäre eine inverse S-K-S im Monatschart aktiviert, auf die man in den kommenden Jahren wieder bauen könnte. Das ist aber noch Zukunftsmusik.
Bei 1&1 Drillisch lauten die entsprechenden Marken 33,20 EUR und 21,16 EUR. Als Investor muss man sich also weiterhin gedulden bzw. sich darauf einstellen, dass das Gröbste noch nicht überstanden ist. Zumindest liegen keine abgeschlossenen Bodenbildungen vor.
Nun aber die beiden kurzfristigen Charts in der Tagesdarstellung. Durch die Kursverluste haben beide Titel den Anstieg seit August auf einen Schlag korrigiert. Wichtig wäre es nun aus Sicht der Käufer, dass die Retracements bzw. letzten Zwischentiefs der Bewegungen seit August halten. Bei 1&1 Drillisch sind das die Kursniveaus bei 25,64 und 24,10 EUR. Darunter droht eine Rückabwicklung des Anstiegs seit August mit einem Ziel bei 21,16 EUR.
Bei United Internet handelt es sich um die Preisniveaus bei 29,00 und 28,37 EUR. Vorgeschaltet wirken 30,27 EUR bereits unterstützend.
Fazit: Es ist immer wichtig, die verschiedenen Zeitebenen zu betrachten und sich zu vergewissern, was man tradet. Die Erholungen seit August waren in beiden Basiswerten nett anzusehen und brachten schöne Tradinggewinne auf der Long-Seite, ändern am angeschlagenen übergeordneten Chartbild aber vorerst nichts. Erst nach Ausbildung eines höheren Tiefs und eines höheren Hochs im Monatschart dürfen auch Investoren wieder auf nachhaltig steigende Kurse bei beiden Aktien hoffen.
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