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- Dryships Inc.Aktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
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Innerhalb von wenigen Stunden konnte man gestern sehr viel Geld verdienen. Das ging nicht nur mit einem Glücksgriff bei einem Einzelwert, sondern gilt gleich für einen ganzen Sektor. Bei diesem Sektor handelt es sich um die Schiffsbranche. Konkret geht es um die Aktien von Trockenschüttgüter-Reedereien. Die Aktien gingen durch die Decke. In der letzten Woche gab es kaum einen Wert der Branche, der nicht mindestens 144 % zugelegt hat. Als wäre das nicht schon bedeutsam genug, brachten es allein gestern viele der Aktien noch einmal auf 100 %.
Der Kursverlauf einiger Vertreter der Branche auf Wochensicht ist im ersten Chart zu sehen. Der zweite zeigt DryShips. Hier stieg der Kurs innerhalb einer Woche von 4,50 auf 90 USD. Um sich das möglichst bildlich vorzustellen: wer vor einer Woche 100 Aktien zu 450 USD gekauft hätte, könnte heute 9.000 Dollar einstreichen. Da wird der Mund schon wässrig. Was hat es aber mit dieser Kursexplosion auf sich?
Zum ersten Mal seit Jahren sieht es so aus als könnte die Trendwende endlich gelingen. Wieso das so ist, zeigt der Baltic Dry Index. Er zeigt die Entwicklung der Raten, die Reedereien für den Transport von Trockenschüttgütern verlangen können. Nachdem es seit 2008 nur noch eine Richtung gab, kam es Anfang 2016 zur endgültigen Kapitulation. Der BDI fiel innerhalb weniger Wochen von 1.200 Punkten auf unter 300 Punkte. Bei so tiefen Raten hätten die meisten Unternehmen praktisch sofort Insolvenz anmelden müssen.
Bisher hielten sich die Firmen über Wasser. Irgendein Investor hat sich für eine Kapitalerhöhung immer noch gefunden. Nun könnten viele Firmen mit den höheren Raten zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Geld verdienen. Viele Unternehmen haben sich massiv verschlankt und können inzwischen auch bei einem BDI im Bereich von 1.000 Punkten Geld verdienen.
Nicht jeder Reederei wird das gelingen. Um das Drama in Perspektive zu setzen: DryShips, der Star unter den Aktien, verlor in den letzten 5 Jahren 3,4 Mrd. USD. Im letzten halben Jahr verbrannte das Unternehmen weitere 120 Mio. Dollar. Das heutige Unternehmen ist nicht mehr mit dem vor ein oder zwei Jahren vergleichbar. Es sollte bei den derzeitigen Raten wieder einen Gewinn schreiben können.
Das gilt nicht für alle. Die Aktie von Scorpio Bulkers gewinnt zwar auch ordentlich hinzu, doch hier ist das Unternehmen noch lange vom Gewinn entfernt. Im letzten Quartal betrug der Verlust 21 Mio. Dollar bei einem Umsatz von 24 Mio. Dollar. Der BDI muss sich noch einmal verdoppeln, um hier für realistische Überlebenschancen zu sorgen.
Wie dem auch sei, nachdem der Sektor totgesagt war, kommt nun das Comeback. Zurückzuführen ist dies auf den rasanten Preisanstieg der Schuttgüter (Kohle, Erze). Der Kohlepreis hat sich in den letzten Monaten fast verdoppelt. Nun ziehen auch die Metallpreise (z.B. Kupfer) nach. Eisenerz bewegt sich seit längerem oberhalb der Tiefs zu Jahresbeginn.
Mit steigenden Rohstoffpreisen können auch wieder höhere Raten verlangt werden. Viele Unternehmen haben wegen der niedrigen Rohstoffpreise enormen Druck auf die Raten ausgeübt. Der Schiffsmarkt leidet zwar nach wie vor unter Überkapazitäten, doch der Preisdruck dürfte nun wieder abflauen - und zwar nachhaltig.
Persönlich lasse ich dennoch die Finger vom Sektor. Hier ist unglaublich viel Euphorie am Werk. In zwei Wochen kann das schon wieder anders aussehen. Rohstoffpreise befinden sich im Trump-Rausch. Ewig wird dieser nicht anhalten.
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