Zypern kann auf rasche Hilfe hoffen
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Brüssel/ Nikosia (BoerseGo.de) - Vor dem Hintergrund einer drohenden Staatskrise in Zypern haben die Euro-Partner am Rande des in Brüssel stattfindenden EU-Gipfels dem Inselstaat rasche Hilfe zugesichert. Nach Beratungen teilte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem mit, man wolle etwa zehn Milliarden Euro bereit stellen. Von den ursprünglich geplanten 17,5 Milliarden Euro werde noch viel gestrichen. Zypern müsse im Gegenzug den Finanzsektor deutlich verkleinern und streng gegen Geldwäsche vorgehen, sagte Dijsselbloem im niederländischen Radio. „Gesetze und Regeln gegen Geldwäsche müssen in den Banken von Nikosia befolgt werden“.
Der Vorsitzende der Eurogruppe betonte, dass es bei der Hilfe für Zypern um das Vertrauen in die Eurozone und den Euro gehe. „Das werden wir nicht aufs Spiel setzen.“ Er schloss nicht aus, dass sich auch Russland an der Hilfe beteiligen werde. „Wir sind im Gespräch mit der russischen Regierung, ob sie auch etwas dazu beitragen kann, um Zypern aus dem Sumpf zu ziehen.“
Die Finanzminister der Eurozone wollen sich nach dem Gipfeltreffen am Nachmittag mit der Zypernfrage befassen. „Man muss eine Lösung suchen, die nicht einem plumpen Haircut entspricht“, sagte der frühere Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker. Die Hilfszusage bedarf dann noch der Zustimmung der nationalen Parlamente.
Zypern droht im Mai die Staatspleite, falls keine Hilfe kommt. Der Inselstaat wird von einer schweren Bankenkrise belastet. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich in Brüssel mit Blick auf ein ganzheitliches Hilfspaket zurückhaltender. Zügige Beratungen seien zwar wünschenswert, aber die Dinge müssten so lange dauern, bis sie qualitativ vernünftig gelöst seine, sagte sie in Brüssel. Man brauche für Zypern eine tragfähige Lösung.
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