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15:05 Uhr, 15.03.2013

Zypern-Gipfel: Alle warten auf den Troika-Bericht

Brüssel (BoerseGo.de) - Auf dem Brüsseler EU-Gipfel haben die Verantwortlichen dem finanziell vor dem Abgrund stehenden Zypern rasche Hilfe versprochen. „Wir gehen in diesen Tagen bei der finanziellen Stabilität kein Risiko ein“, sagte Ratspräsident Herman Van Rompuy in Brüssel. „Dazu packen wir schwierige Themen an wie Zypern.“ Am heutigen Abend wollen die Euro-Finanzminister über das Hilfsprogramm beraten. 

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem kündigte an, dass das Paket einen Umfang von rund 10 Milliarden Euro haben werde. Von den ursprünglich geplanten 17,5 Milliarden Euro solle noch viel gestrichen werden. Dijsselbloem sagte im niederländischen Radio, Zypern müsse den Finanzsektor deutlich verkleinern und streng gegen Geldwäsche vorgehen. Gesetze und Regeln gegen Geldwäsche müssen in den Banken von Nikosia befolgt werden. Dijsselbloem schloss nicht aus, dass sich auch Russland an der Hilfe beteiligen werde.

Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker erwartet beim heutigen Treffen der Eurogruppe eine Entscheidung. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Wochenende verstreichen lässt, ohne dass man das Zypern-Problem gelöst hat“, sagte Juncker. Zypern droht im Mai die Staatspleite, falls keine Hilfe von außen kommt.

Bislang fehlt noch der Bericht der Troika für Zypern. Die Delegation von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) hat ihre Untersuchungen des zypriotischen Bankensektors und der wirtschaftlichen Lage noch nicht abgeliefert. Ob sie das am Freitag noch tun würde, war bis Mittag unklar. Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich bei der Zypern-Rettung zurückhaltend. Sicherlich seien zügige Beratungen der Finanzminister nötig. „Aber die Dinge dauern solange, bis sie eben auch qualitativ vernünftig gelöst sind.“ Mehr als eine politische Grundsatzeinigung wird für heute Abend in Verhandlungskreisen nicht erwartet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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