Zypern: Finanzminister wehrt sich gegen Vorwürfe
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Nikosia/ Brüssel (BoerseGo.de) - Der zyprische Finanzminister Vassos Shiarly hat Vorwürfe, sein Land sei eine Drehscheibe für Schwarzgeld zurückgewiesen. Diese Beschuldigungen seien gelinde gesagt unfair, sagte Shiarly in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. „Wer immer es ist, der so etwas sagt, hat seine eigenen Gründe, die Dinge so darzustellen, wie er es tut. Die Wahrheit ist aber, dass es Institutionen gibt, die nach einheitlichen Standards in allen Mitgliedsländern prüfen“. Eine dieser Institutionen sei Moneyval, ein Expertenausschuss des Europarates für die Bewertung von Maßnahmen gegen Geldwäsche. „Wir schneiden bei diesen Überprüfungen jedes Mal sehr gut ab“.
Zypern habe auch Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds vom vergangenen Oktober zügig umgesetzt, um jeden Zweifel auszuräumen, sagte Shiarly. Für die schwere Finanzkrise Zyperns macht Shiarly vor allem den Schuldenschnitt im benachbarten Griechenland verantwortlich, der den zyprischen Banken Verluste von 4,5 Milliarden Euro verursachte.
Die Idee, Einlagen heranzuziehen, um die zyprischen Banken zu rekapitalisieren, bezeichnete Shiarly als „völlig inakzeptabel“. Mit solchen Vorschlägen versuchten wieder einige, sich einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Finanzplatz Zypern zu verschaffen, sagte der Minister im Interview.
Zypern hatte einen Antrag auf Hilfen im Sommer 2012 gestellt. Es geht um Hilfskredite im Volumen von etwa 17,5 Milliarden Euro - davon entfallen allein rund 10 Milliarden Euro auf Bankenhilfen. Der neue Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat derweil vor einer Verzögerung des Hilfspakets für den Inselstaat gewarnt. Im März sollte es eine Einigung geben. „Ich denke, dass wir alle übereinstimmen, dass eine Lösung für Zypern gefunden werden muss“, sagte der Niederländer am Montag.
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