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06:32 Uhr, 11.09.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BAHN-KAPITALERHÖHUNG - Nachdem CDU und CSU die Ampel-Pläne zur geplanten Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn bereits mehrfach kritisiert haben, bekommen sie nun Rückendeckung durch den Bundesrechnungshof (BRH). In einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages warnen die Experten vor haushaltsrechtlichen Risiken und höheren Trassenpreisen - was am Ende zu höheren Ticketpreisen führen würde, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Hintergrund sind Pläne der Ampel-Regierung, der Bahn frisches Geld über eine Eigenkapitalerhöhung sowie über ein Darlehen des Bundesfinanzministeriums zuzuführen, um so die Schuldenbremse zu umgehen. (Augsburger Allgemeine)

MEYER WERFT - Die Bundesregierung steigt in die angeschlagene Meyer Wert auch aus militärischen Erwägungen ein. So könnte "die Meyer Werft bei einer Verschärfung der geopolitischen Lage potentiell eine bedeutende Rolle im deutschen militärischen Schiffbau einnehmen", heißt es in einem als "Verschlusssache" eingestuften Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags vom 6. September, der dem Handelsblatt vorliegt. Bislang hatte die Bundesregierung den Staatseinstieg des Bundes und des Landes Niedersachen in das Unternehmen vor allem mit der Bedeutung der Werft für die deutsche Schifffahrtsindustrie gerechtfertigt. (Handelsblatt)

HAUSHALT - Ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Ampelkoalition zu größeren Umschichtungen im Bundeshaushalt und damit zu Einsparungen bei nicht investiven Ausgaben aufgefordert. "Wenn die Politik in Bereichen wie Verteidigung und Infrastrukturinvestitionen mehr Mittel einsetzen will, muss sie entweder Mittel aus den anderen Bereichen umschichten oder Steuern und Abgaben erhöhen", sagte Fuest der Rheinischen Post. "Da höhere Steuern und Abgaben das ohnehin schwache Wachstum weiter beeinträchtigen würden, spricht viel für Umschichtungen", so der Chef des Ifo-Instituts. "Die sind mittelfristig leichter umsetzbar als kurzfristig noch im Haushalt 2025. Höhere Ausgaben für Infrastruktur oder Verteidigung benötigen aber ebenfalls Zeit für Planung und Umsetzung, insofern sind mittelfristige Umschichtungen die nahe liegende Lösung." (Rheinische Post)

STANDORTDEBATTE - Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), warnt vor einer weiteren Abwärtsentwicklung des Standorts Deutschland. "Die Daten und Zahlen mit Blick auf unseren Standort sind alarmierend", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies hätten die Transformationspfade-Studie des BDI sowie der Draghi-Report "schonungslos offengelegt". "Andere Regionen geben das Tempo vor, wir verlieren uns in Regulierungen und fehlender Entscheidungsfreudigkeit. Ein Kurswechsel ist zwingend notwendig", so Müller. (Funke Mediengruppe)

ELEKTROAUTOFLAUTE - Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller sieht eine Mitverantwortung der Ladesäulen-Betreiber für die E-Auto-Flaute. "Es kann nicht sein, dass man eine stärkere Brille braucht, um an den Ladesäulen den Kilowattstundenpreis erkennen zu können, oder zehn Minuten braucht, um das Kartenmodell zu verstehen", sagte Müller im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Wenn das Stromtanken nicht genauso handhabbar wie das Tanken von Benzin und Diesel wird, dann wird es die E-Mobilität schwer haben." Hausbesitzer mit Wallbox könnten ihr E-Auto derzeit signifikant preiswerter aufladen als jemand, der auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sei. Immerhin wachse die Lade-Infrastruktur stetig, "und das Bundeskartellamt wird sehr genau hinschauen, ob es zu Wettbewerbsverzerrungen kommt". (Neue Osnabrücker Zeitung)

DIVIDENDEN - Die weltweiten Dividenden sind im zweiten Quartal auf einen neuen Rekordwert von 606 Milliarden Dollar geklettert. Damit stiegen die Gesamtausschüttungen um 5,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Unter Berücksichtigung der Belastungen durch Wechselkurse, insbesondere des schwachen japanischen Yen, ist das bereinigte Wachstum mit 8,2 Prozent sogar noch höher ausgefallen. Dabei haben 92 Prozent der Unternehmen weltweit ihre Dividende erhöht oder sie konstant gehalten. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Janus Henderson Global Dividend Index. (Börsen-Zeitung)

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