ZEW-Konjunkturerwartungen sinken überraschend
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Die Konjunkturerwartungen in Deutschland haben sich im April überraschend eingetrübt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag mitteilte, ging der ZEW-Indikator um 0,7 Punkte auf 62,7 Punkte zurück. Die Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg auf 65,0 Punkte gerechnet. Der ZEW-Index liegt jedoch weiterhin weit über seinem historischen Mittelwert von 35,3 Punkten.
Einen positiven Beitrag für die aktuelle Entwicklung des Indikators dürften die Auftragseingänge geleistet haben, die einen fortgesetzten Auftwärtstrend der deutschen Investitionsgüterkonjunktur signalisieren, so das ZEW. Insbesondere das Baugewerbe und den Automobilsektor hätten die Finanzmarktexperten positiv beurteilt. Negativ auf die Erwartungen dürften hingegen Risikofaktoren wie eine Abschwächung der Weltkonjunktur oder der hohe Ölpreis gewirkt haben.
"Die Erwartungen der Finanzmarktexperten stagnieren, wenn auch auf hohem Niveau. Nur eine Wirtschaftspolitik, welche die Herausforderungen beherzt und mutig angeht, stimuliert die Erwartungen. Mit der Einrichtung von Arbeitskreisen ist es nicht getan", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
Aufgrund einer florierenden Exportwirtschaft und einer insgesamt günstigen Entwicklung der deutschen Industrieproduktion bewerten die befragten Finanzmarktexperten die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland in diesem Monat deutlich besser. Der Indikator für die aktuelle konjunkturelle Lage stieg von –8,4 Punkten im Vormonat auf 2,9 Punkte im April.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im April geringfügig. Der Euro-Indikator gab 2,4 Punkte gegenüber dem Vormonat ab und liegt nun bei 58,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich in diesem Monat deutlich. Er stieg um 12,3 Punkte und steht nun bei 14,3 Punkten.
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