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11:12 Uhr, 16.05.2006

ZEW-Index sinkt stärker als erwartet

Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im Mai deutlich stärker gefallen als erwartet. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag in Mannheim mitteilte, ging der ZEW-Indikator um 12,7 Punkte gegenüber April auf 50,0 Punkte zurück. Die Volkswirte hatten dagegen nur mit einem Rückgang auf 60,0 Punkte gerechnet. Der ZEW-Index liegt damit jedoch weiterhin über seinem historischen Mittelwert von 35,3 Punkten.

Ein Grund für den gegenwärtigen Rückgang dürfte die kräftige Aufwertung des Euros gegenüber dem Dollar sein, die die Exportindustrie belasten dürfte, so das ZEW. Daneben schmälere der massive Anstieg des Ölpreises die realen Einkommen der privaten Verbraucher. Zudem scheine der Vertrauensvorschuss in die Regierung zu schwinden.

"Die schon in den vergangenen Monaten eingetretene Ernüchterung der Analysten setzt sich offenbar fort. Steuererhöhungs- und Mindestlohndebatten sind nicht gerade dazu angetan, das Vertrauen der Investoren zu erhöhen. Der Reformdruck steigt", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Die befragten Finanzmarktexperten bewerten die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland in diesem Monat erneut besser. Der Indikator für die aktuelle konjunkturelle Lage sttieg von 2,9 Punkten auf 8,7 Punkte im Mai.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im Mai ebenfalls deutlich verschlechtert. Der Euro-Indikator ging um 11,0 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 47,7 Punkte zurück. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich hingegen um 4,0 Punkte auf 18,3 Punkte.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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