Zeitung: Berlin will Zypern-Hilfe nicht nur dem Steuerzahler aufbürden
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Berlin (BoerseGo.de) - Deutschland will im Zusammenhang mit möglichen Hilfen für Zypern einem Pressebericht zufolge verhindern, dass erneut nur der Steuerzahler die Lasten trägt. Im Falle Zyperns sei die Bundesregierung gegen die bisher in der Euro-Schuldenkrise praktizierte Vorgehensweise, marode Teile von Geldinstituten in eine sogenannte Bad Bank mit staatlichen Garantien auszulagern, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ am Donnerstag.
Dieses Mal müsse eine andere Lösung her, erfuhr das Blatt aus Regierungskreisen. Zyperns eng mit Griechenland verbundene Banken sind vor allem deshalb in eine Schieflage geraten, weil sie in ihren Investmentportfolios große Bestände an Athener Staatsanleihen haben, die im Zuge der Umschuldungs-Aktionen dort massiv an Wert verloren.
In der Berliner Regierung wird laut der Zeitung die Option ins Spiel gebracht, auch die Aktionäre der Banken, die Inhaber von Bank-Anleihen und die Kunden der Institute bei einem Rettungsplan mit zu verpflichten. Dem Vernehmen nach werde beispielsweise darüber nachgedacht, einen gewissen Teil der Bankeinlagen mit einer Steuer zu belegen.
Unter anderem soll auch eine Lösung der Krise nach dem erfolgreichen Vorbild Schwedens Anfang der 1990er Jahre angedacht sein. Die Regierung hatte zwar einerseits alle Bankeinlagen garantiert, gleichzeitig aber unter anderem auch die Eigentümer der Banken zur Kasse gebeten.
Öffentlich wolle sich derzeit in Berlin aber niemand zur Lage auf Zypern äußern, heißt es in dem Bericht. Alle maßgeblichen Politiker der Bundesregierung würden zunächst auf den Ausgang der Präsidentenwahl abwarten. Am Sonntag ist dort Stichwahl. Gute Chancen hat der konservative Kandidat Nikos Anastasiades.
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