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09:31 Uhr, 27.12.2012

Wirtschaftsinstitute: Risiken bleiben 2013 bestehen

Köln/ Hamburg/ Berlin (BoerseGo.de) - Die Euro- und Staatsschuldenkrise bereitet vielen Unternehmen Sorgen. Laut der aktuellen Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) gibt die Hälfte der befragten Wirtschaftsverbände an, die Stimmung in ihren Mitgliedsunternehmen sei derzeit schlechter als noch zum Jahreswechsel 2011/2012. „Dieses Ergebnis überrascht vor allem deshalb, weil immerhin 20 der befragten 46 Verbände eine wenn auch nur leichte Verbesserung bei Produktion, Umsatz und Geschäftsergebnis für 2013 erwarten und 15 von gleichbleibend guten Geschäften ausgehen. Nur elf sehen eine Verschlechterung“, sagte IW-Direktor Michael Hüther. Zu den hoffnungsfroheren Branchen zählen laut IW Köln der Maschinenbau und die Chemische Industrie, während der Finanzsektor eher skeptisch nach vorne schaut.

Mehrere Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten im neuen Jahr große Risiken durch die Euro-Schuldenkrise. Besorgt äußerten sich aktuell etwa der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar. Er sagte, die „Verunsicherung durch die Eurokrise“ bleibe bestehen. Für Deutschland überwiege mit Blick auf 2013 allerdings die Hoffnung auf eine spürbare Besserung der Konjunktur.

Der Konjunkturexperte des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in München, Kai Carstensen, betonte in einem Interview, jederzeit sei eine erneute Eskalation möglich. Er befürchte, „dass wir in einem Jahr noch mehr Rettungsmechanismen etabliert sehen werden und Eigenverantwortung noch weniger gilt als bisher“.

Laut dem Präsidenten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, Christoph Schmidt, haben die Ankündigung unbegrenzter Interventionen durch die Europäische Zentralbank und die Beschlüsse des Europäischen Rates „nur etwas Luft verschafft“. Von daher könnten die (alten) Probleme (jederzeit) wieder aufbrechen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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