Wirtschaftsdaten - Überblick
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Laut dem US-Handelsministerium wurde in den USA im zweiten Quartal 2004 beim Bruttoinlandsprodukt ein saisonbereinigtes Wachstum von 3 Prozent erreicht. Die erste Schätzung liegt damit unter den Prognosen der Volkswirte, die mit einem Wachstum von 3,6 Prozent gerechnet hatten. Das Wachstum zum ersten Quartal 2004 wurde von ursprünglich geschätzten 3,9 Prozent auf 4,5 Prozent nach oben reviert.
Wie das Handelsministerium weiter berichtet hat, ist die Wachstumsverlangsamung im zweiten Quartal durch eine Schwäche bei den Konsumausgaben hervorgerufen worden. Im Konsum wurde im Berichtszeitraum der schwächste Trend seit dem zweiten Quartal 2001 registriert. Die Inflation ist nur moderat gestiegen. Der Inflationsanstieg lag bei 1,8 Prozent nach 2,1 Prozent im Vorquartal.
Das US-Verbrauchervertrauen, erhoben von der Universität Michigan, ist im Juli gegenüber dem Vormonat von 95,6 auf 96,7 Stellen angestiegen. Im frühen Juli hatte der vielbeachtete Konjunkturindikator bei 96,0 gelegen. Die meisten Ökonomen waren davon ausgegangen, dass der Index in etwa auf diesem Stand verharren werde. Die Durchschnittsprognose an der Wallstreet lag bei 96,1.
Der Index für die Zukunftserwartung der Amerikaner stieg von 88,5 auf 91,2. Die Einschätzung gegenwärtigen Situation blieb auf hohem Niveau, wenn die Maßzahl auch leicht von 106,7 auf 105,2 Stellen zurückging.
Der Chicago PMI, ein Index zur Aktivität des produzierenden Gewerbes in der Region Chicago, ist im Juli auf ein Niveau von 64,7 Prozent gesprungen. Im Vormonat hatte er lediglich bei 56,4 Prozent gelegen. Der Wert dieses Monats lag nahe dem Allzeit-Hoch von 68 Prozent, das Mai erreicht worden war. Die Markterwartungen lagen bei einem Anstieg auf in etwa 59 Prozent. Zahlreiche Ökonomen sehen im Chicago PMI einen Vorboten für den überregionalen ISM-Index, der am Montag veröffentlicht wird
Die meisten Unterwerte standen auf beträchtlichem Niveau. Bei den Neuaufträgen wurde ein Stand von 68,7 Prozent gemessen, der Produktionsindex stand bei 69,5 Prozent, der Preisindex bei 77,6 Prozent. Der Beschäftigungsindex lag allerdings lediglich bei 45,6 Prozent. Werte oberhalb von 50 Prozent weisen auf einen weiteren Zuwachs hin.
An der New York Mercantile Exchange sind die Rohölnotierungen heute ein weiteres Mal in nie da gewesene Höhen geklettert. Der September-Future liegt derzeit 55 Cents im Plus bei 43,30 Dollar pro Barrel. Dabei war gestern gemeldet worden, dass der angeschlagene russische Ölgigant Yukos doch die Förderung und den Verkauf fortsetzen kann. Am Markt wird argwöhnisch aber auch die rapide anziehende Nachfrage aus den USA, China, Indien und Europa beobachtet. Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die Förderkapazitäten nicht gerade groß seien und terroristische Anschläge das Angebot jederzeit verknappen könnten.
Die Nachrichtenagentur dpa-afx zitierte heute Analysten, die von einem weiteren Preisanstieg ausgehen. Demnach sei die Nachfrage aufgrund der weltwirtschaftlichen Erholung derzeit unglaublich stark. Die Zahl der Produzenten bleibe hingegen beschränkt. Der aktuelle Trend könne durch spekulative Käufe noch zusätzlich angeheizt werden. Ein Anstieg auf bis zu 50 Dollar pro Barrel sei liege deshalb durchaus im Rahmen des Möglichen.
Das Weiße Haus hat heute seine Prognose für das Haushaltsdefizit im Jahr 2004 auf 445 Milliarden Dollar zurückgenommen. Im Februar war man noch von einer Haushaltslücke von 521 Milliarden Dollar ausgegangen. Dennoch liege es nach wie vor auf Rekordniveau und bei 3,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2003 hatte es bei 375 Milliarden Dollar oder 3,5 Prozent der nationalen Wertschöpfung gelegen.
Für den optimistischeren Ausblick, so ein Sprecher des Weißen Hauses, seien vor allem die deutlich gestiegenen Steuereinnahmen ausschlaggebend gewesen. Man rechne nunmehr damit, das Defizit bis 2009 auf 229 Milliarden Dollar zurückführen zu können. Oppositionelle Kreise hatten schon im Februar behauptet, dass die damalige Defizitpronose zu hoch angesetzt sei und gaben seinerzeit eine eigene Schätzung von 477 Milliarden Dollar ab.
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