Vorschlag zu 30-Std.-Woche: Für den DIHK "ein Griff in die Mottenkiste"
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Berlin (BoerseGo.de) - Die deutsche Wirtschaft lehnt die von einem Bündnis aus Wissenschaftlern, Politikern und Gewerkschaftern geforderte 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich entschieden ab. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben kritisierte den Vorstoß in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ als „Griff in die Mottenkiste“. Eine künstliche Verknappung der Arbeitszeit nannte er deshalb „völlig kontraproduktiv“. Wansleben sagte: „Eine solche Maßnahme vernichtet Arbeitsplätze, weil damit die Kosten drastisch steigen werden“. Auch Arbeitslose könnten davon nicht profitieren, denn in vielen Fällen liege die Ursache von Erwerbslosigkeit in der fehlenden Qualifikation. Dazu verschärfe eine 30-Stunden-Woche das Fachkräfteproblem, warnte der DIHK-Geschäftsführer. Die Betriebe würden es künftig noch schwerer haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Der DIHK plädierte stattdessen für kreative Arbeitszeitlösungen, zum Beispiel mehr Teilzeit mit mehr Stunden als bislang.
Die Gruppe von Wissenschaftlern, Politikern und Publizisten hatte in einem offenen Brief beklagt, dass in den vergangenen Jahren viele überwiegend kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse entstanden seien, die als Lebensgrundlage nicht ausreichten. Daher müsse die Arbeit neu verteilt werden. Das Schreiben haben mehr als 100 Personen unterzeichnet, darunter Professoren wie Rudolf Hickel (Bremen), Oskar Negt (Hannover), Christoph Butterwegge (Köln) und der Osnabrücker Politikwissenschaftler Mohssen Massarrat, der auch zu den Initiatoren des Aufrufs zählt sowie Vertreter von SPD, Links- und Piratenpartei.
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