Vizepräsident der EZB: Staatsgeld bei Bankenpleiten nur im Ausnahmefall
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Helsinki (BoerseGo.de) - Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constancio, hat in einer Rede am Rande einer Konferenz in Helsinki gefordert, dass Banken selbst für die Kosten von Insolvenzen in der Finanzbranche aufkommen müssen. Nur in Einzelfällen sei es notwendig, Staatsgeld einzusetzen. Das gelte etwa für den Fall, wenn eine Abwicklungsbank gegründet werden müsse. Eine europäische Einlagensicherung sei nicht unbedingt von Anfang an nötig, aber könnte das Vertrauen der Bankkunden verbessern.
Zudem hält der Notenbanker einseitige Interventionen am Devisenmarkt für gefährlich. Die Wirtschafts- und Geldpolitik solle sich auf binnenwirtschaftliche Ziele ausrichten. Wechselkurse sollten nicht das Ziel der Politik sein, sagte Constancio. Der Portugiese erwartet außerdem keine großen Veränderungen der makroökonomischen Projektionen der EZB im nächsten Monat. Präsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Auswirkungen des gestiegenen Euro-Wechselkurses auf die Projektionen für die Preisentwicklung und das Wirtschaftswachstum hin zu überprüfen. Eine Senkung der Inflationsprojektionen hätte die Wahrscheinlichkeit für eine weitere geldpolitische Lockerung der EZB erhöht. Laut Constancio berücksichtigt die EZB die Wechselkurse nur, falls sie die Inflation beeinflussen.
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