USA: Konsumenten in Partylaune...
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Montag:
Die deutsche Handelsbilanz weist für November einen Überschuss in Höhe von 16,2 Mrd. Euro aus nach 11,5 Mrd. Euro (revidiert von 11,6 Mrd. Euro) im Vormonat und 13,9 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 146,4 Mrd. Euro, verglichen mit 142,3 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im November Saldo ein Plus in Höhe von 14,3 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 10,0 Mrd. Euro (revidiert von 10,3 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 14,4 Mrd Euro. In den ersten 11 Monaten 2011 lag der Überschuss bei 117,1 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 122,2 Mrd. Euro.
Die Ausfuhren sind im Dezember zum Vorjahr um 8,3 % auf 94,9 Mrd. Euro geklettert. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-Dezember um 6,7 % auf 78,7 Mrd. Euro gestiegen.
Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im November zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 0,6 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang in Höhe von 0,4 %. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 0,8 % geklettert.
Auf das Jahr gesehen kletterte die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 3,6 %.
In den USA sind die Verbraucherkredite im November stärker als erwartet gestiegen. Im Vorjahresvergleich ist die Kreditvergabe um zehn Prozent auf 20,4 Milliarden US-Dollar geklettert. Es war der stärkste Anstieg seit zehn Jahren. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 7,0 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vormonat waren die Kredite um revidiert 6,0 (zunächst 7,6 Milliarden Dollar) gestiegen.
Unser Kommentar:
Ein Anstieg der Verbraucherkredite um mehr als 20 Milliarden US-Dollar und soviel wie seit zehn Jahren nicht mehr? Was hat das zu bedeuten? Erstens dürften vor allem jene US-Bürger bei den Krediten wieder zugegriffen haben, die längere Zeit arbeitslos gewesen waren. Bei 43 Millionen Empfängern von Lebensmittelmarken dürften das eine ganze Menge Menschen sein.
Doch besonders bedeutend ist vielleicht eine ganz andere Schlussfolgerung: Der Konsum auf Pump scheint in den Vereinigten Staaten wieder hoffähig zu werden. Wohin dieses Verhalten führt, das hat die Entwicklung seit 2007 eindrucksvoll gezeigt: Die Vereinigten Staaten befinden sich auf dem Weg in den Staatsbankrott. Werden diese alten Muster jetzt neu belebt, ist das kein Zeichen von überragender Klugheit. Ein Zeichen für ein Ende der Krise ist es auch nicht...
Dienstag:
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im November um 1,1 % gesunken. Im Vormonat hatte das Plus 0,7 % betragen (revidiert von +0,5 %). Der Inlandsumsatz ist im November-Jahresvergleich um 1,5 % gefallen, der Umsatz mit dem Ausland um 0,6%.
Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat legte der Umsatz-Volumenindex im November um 2,0 % zu nach +3,6 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft stieg der Index dabei um 2,6%, im Auslandsgeschäft kletterte er um 1,3 %.
Im Oktober ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,1 % auf 12.152 zurückgegangen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 4,8 % auf 2.363 gesunken.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2011 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,0 % auf 133.436 gesunken, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 6,5 % auf 25.217 zurückgegangen sind.
Die französische Industrieproduktion im November gegenüber dem Vormonat um 1,3 % gestiegen.
Mittwoch:
Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für November bei 92,9. Im Vormonat hatte der Index bei 92,0 gelegen.
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist in 2011 zum Vorjahr saison-, preis- und kalenderbereinigt um 3,0 % geklettert nach 3,7 % in 2010 und -5,1 % in 2009.
Nach einem Zuwachs um drei Prozent in 2011 sollte die Wirtschaft in Deutschland nach den Berechnungen des Münchner ifo-Institus in diesem Jahr um etwa 0,4 Prozent zulegen...
Die britische Leistungsbilanz weist für November ein Defizit in Höhe von 2,6 Mrd. Britische Pfund aus, nach einem Minus von 1,9 Mrd. im Vormonat.
Das britische Handelsdefizit liegt bei 8,6 Mrd. Pfund nach zuvor -7,9 (revidiert von -7,6) Mrd. Pfund.
Donnerstag:
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind zum Vormonat um 0,7 % geklettert nach zuletzt 0,0 %. Die Jahresteuerung liegt bei 2,1 % nach zuvor 2,4 %.
Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Januar gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % erhöht. Im Monatsvergleich kletterte der harmonisierte Index um 2,3 %.
Die französischen Zahlen zur Leistungsbilanz für November sinken auf ein Defizit von 97,2 Mrd. Euro nach 99,4 Mrd. Euro im Vormonat.
Die französischen Verbraucherpreise sind im Berichtsmonat zum Vormonat erwartungsgemäß um 0,4 % gestiegen. Zuletzt hatte der Monatsanstieg bei 0,3 % gelegen. Die Jahresteuerung liegt bei 1,5 % nach zuvor 2,5 %. Erwartet wurde die jährliche Teuerungsrate mit 2,3 %.
Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr um real um 12 % gesunken.
Die Inlandsnachfrage ist zum Vorjahr um 2 % gesunken, die Auslandsnachfrage um 17 % zurückgegangen.
Der weniger stark schwankende Dreimonatsvergleich zeigt zum Vorjahr ein Minus von 4 % an. Bei Betrachtung ausschließlich der Inlandsaufträge war eine Stagnation zu verzeichnen, bei den Auslandsaufträgen ein Minus von 6 %
Auf Jahressicht ist die italienische Industrieproduktion im November um 4,1 % gesunken, auf Monatssicht um 0,3 % gestiegen.
Unser Kommentar:
Der Jubel an den Börsen über die gelungene Auktion italienischer Staatsanleihen dürfte sich als voreilig erweisen: Die Zahlen zur Industrieproduktion, wie übrigens auch die Werte der Einkaufsmanagerindizes in Italien, zeigen, dass sich das Land auf dem Weg in eine Rezession befindet.
Für Euroland dürfte das bedeuten, dass die EZB noch in diesem Jahr verstärkt damit beginnen wird, Staatsanleihen der Krisenländer aufzukaufen. An den Börsen könnte das womöglich sogar zu steigenden Kursen führen – weil dann immer deutlicher wird, dass Staatsanleihen keine sicheren Anlagen mehr sind...
Der britische Produktionsindex ist im November auf Jahressicht um 3,1 % gefallen. Im Vormonat hatte es einen Rückgang um 2,1 % gegeben.
Die Industrieproduktion ist im Euroraum im saisonbereinigten Monatsvergleich im November um 0,1 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,2 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 0,3 % (revidiert von -0,1 %) gefallen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 0,3 % abgenommen nach zuvor +1,0 %. Damit wurde der für den Vormonat veröffentlichten Anstieg von 1,3 % nach unten revidiert.
Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden.
Die Europäische Zentralbank belässt die Zinsen erwartungsgemäß unverändert bei 1,00 %. Damit war im Vorfeld gerechnet worden.
Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im Dezember um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein leichter Umsatzanstieg von 0,4 bis 0,5 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,2 % gestiegen.
Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,2 % zurückgegangen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von 0,3 bis 0,6 %. Einen Monat zuvor war noch ein Anstieg um 0,3 % zu verzeichnen gewesen (revidiert von 0,2 %).
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 399.000 gestiegen. Erwartet wurden 375.000 neue Anträge nach zuvor 375.000 (revidiert von 372.000).
Die US-amerikanischen Lagerbestände sind im November um 0,3 % gewachsen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 bis 0,6 %. Die Umsätze sind gleichzeitig um 0,3 % gestiegen.
Das Verhältnis Lagerhaltung zum Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den USA bei 1,28.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 95 Bcf auf 3.377 Bcf zurückgegangen. Im Vorjahr hatten sie bei 2.979 Bcf gelegen.
Freitag:
Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für November einen Überschuss von 6,9 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Minus in Höhe von 2,3 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats lag bei 1,0 Mrd Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 3,9 % gestiegen, die Einfuhren stagnierten.
Die US-amerikanischen Importpreise sind ohne Öl um 0,1 % geklettert nach zuvor -0,2 %.
Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Dezember ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse um 0,2% gefallen nach zuletzt ebenfalls -0,2. Damit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten -0,1 % nach unten revidiert.
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für November ein Defizit in Höhe von 47,8 Mrd. US-Dollar auf.
Was wir in diesem Jahr an den Börsen erwarten, das lesen Sie in der Januar-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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