US-Ökonom Arnott sieht Hurrikan auf Industrieländer zukommen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London/ Berlin (BoerseGo.de) - Der US-Fondsmanager und Kapitalmarkt-Theoretiker Robert Arnott hat in einem Interview vor jahrzehntelang deutlich niedrigerem Wirtschaftswachstum und niedrigeren Kapitalmarktrenditen in den Industriestaaten gewarnt. Auf Japan, Europa und die USA rolle ein Hurrikan zu, sagte der Wissenschaftler im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“. Der Hurrikan speise sich aus Defiziten, Schulden und der Demografie, erkärt Arnott. „Schlechte demografische Daten belasten stets die Wirtschaft. Schon in normalen Zeiten ist es da schwierig, die Schulden in den Griff zu bekommen. Wir leben aber nicht in normalen Zeiten, unsere Staatsdefizite ufern aus“.
Die ersten Anzeichen einer Zuspitzung seien bereits in Europa zu spüren, doch die Probleme würden auch bald die USA erreichen. Rechne man sämtliche Defizite staatlicher Agenturen wie Fannie Mae sowie noch zu finanzierende Lasten künftiger Zahlungsverpflichtungen zusammen, betrage der aktuelle Haushaltsfehlbetrag rund 6.000 Milliarden US-Dollar und sei kaum mehr beherrschbar. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt liegt bei rund 15.000 Milliarden US-Dollar. Das seien unhaltbare Relationen", die sich nur deshalb noch nicht negativ ausgewirkt hätten, weil die USA als größte Volkswirtschaft die Weltreservewährung Dollar stellten.
Sparer dürften sich keine Hoffnungen auf bald wieder steigende Kapitalmarktzinsen machen, so Arnott weiter. Der demografische Wandel drücke massiv auf die Zinsen in den Industrieländern.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.