Nachricht
12:19 Uhr, 30.08.2012

Unternehmen in der Euro-Zone verharren im Stimmungsloch

Brüssel (BoerseGo.de) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone kommt nicht aus ihrem Stimmungstief heraus. Dies signalisiert der Economic Sentiment Index (ESI) für August. Wie die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte, ist der entsprechende Wert um weitere 1,8 Punkte auf 86,1 Zähler gefallen. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem geringeren Rückgang auf 87,5 Punkte gerechnet.

Auf niedrigem Niveau blieb das Industrievertrauen annähernd unverändert (minus 15,3 Saldenpunkte). Beim Blick auf die Details ergibt sich auch ein uneinheitliches Bild. Zwar haben sich bei den Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe die Produktionserwartungen sowie die Auftragslage weiter verschlechtert. Die Entwicklung der Lagerbestände an fertigen Erzeugnissen wurde hingegen ebenso positiver beurteilt wie die vergangene Produktion. Im Bausektor ist die Stimmung jedoch regelrecht eingebrochen. Der Indikator rutschte um 4,6 auf minus 33,1 Saldenpunkte und damit den niedrigsten Stand seit Juli 2009. Vor allem die Entwicklung der Auftragsbücher stimmt nach Ansicht der befragten Unternehmer bedenklich, was sich auch in einem deutlichen Rückgang der Beschäftigungserwartungen niederschlägt.

In den ESI gehen das Industrievertrauen mit 40 Prozent und das Dienstleistungsvertrauen mit 30 Prozent ein. Das Verbrauchervertrauen steuert 20 Prozent bei. Das Bauwirtschafts- und das Einzelhandelsvertrauen werden zu jeweils fünf Prozent einbezogen.

Gleichzeitig hat die EU-Kommission am Donnerstag neueste Zahlen zum Geschäftsklima in der Eurozone veröffentlicht. Den Angaben zufolge ist der Business Climate Indicator (BCI) im August von minus 1,27 Punkten im Vormonat auf minus 1,21 Punkte gestiegen. Ökonomen hatten einen höheren Rückgang auf minus 1,3 Punkte prognostiziert. Ein Indexstand des Geschäftsklimas von null Punkten entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von zwei Prozent. Ein Produktionsrückgang wird angedeutet, wenn der Index unter minus 0,5 Punkten liegt.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten