Uneinheitlich vor US-Zinsentscheidung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf Twitter teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
DJ XETRA-SCHLUSS/Uneinheitlich vor US-Zinsentscheidung
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Bei deutlich abnehmenden Umsätzen haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch uneinheitlich entwickelt. Der DAX stieg noch leicht um 0,1 Prozent auf 15.216 Punkte. Der MDAX fiel dagegen um 0,6 Prozent, gedrückt vor allem von sehr schwachen Immobilientiteln. Nachdem die Entspannung in der Banken-Krise bis zum Mittag noch zur Auflösung von Absicherungen geführt hatte, wechselten die Marktteilnehmer im Verlauf zunehmend an die Seitenlinie und warteten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank.
Von der US-Notenbank wurde mit 89-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte erwartet. "Das ist fest eingetütet", zeigte sich ein Marktteilnehmer sicher. Viel spannender sei, wie es danach weitergehe. Zwar rechne der Geldmarkt tendenziell mit noch einem weiteren Schritt um 25 Basispunkte, möglich sei aber auch, dass die Fed erst einmal eine Pause ankündige: "Um zu sehen, wie die bisherigen Schritte wirken", so der Marktteilnehmer. Dann dürfte der Dollar zur Schwäche neigen, meinte er. Die Aktien sollten dagegen von einer solchen Ankündigung etwas gestützt werden.
Im DAX stiegen Zalando um 2,2 Prozent, nachdem sie von Exane BNP auf "Outperform" erhöht wurden. Auch Covestro (+2,0 %) profitierten von einer Hochstufung, und zwar durch Baader von "Reduce" auf "Buy". Siemens zogen um 1,5 Prozent an. Der Siemens-Finanzchef hat sich zuversichtlich für das zweite Quartal geäußert. Infineon gewannen 1,3 Prozent, im SDAX stiegen Elmos Semiconductor (+4,7 %) auf neue Allzeithochs: "Der Superzyklus bei den Chips sollte erst begonnen haben", so ein Marktteilnehmer.
Immo-Aktien brechen ein
Dagegen gaben Deutsche Telekom und Vonovia nach. Bei Deutsche Telekom (-0,9 %) belastete ein Handelsblatt-Bericht, wonach 2019 mit der chinesischen Huawei ein Pakt geschlossen wurde, der US-Sanktionen umgangen haben könnte. Das Ziel der Vereinbarung sei es gewesen, "ein potenzielles Versorgungsrisiko in Bezug auf Huawei-Produkte zu verhindern, die Komponenten aus den USA enthalten". Seitens der USA dürfte das nicht gern gesehen werden, so Marktbeobachter.
Größter DAX-Verlierer waren Vonovia, die um 4,6 Prozent einknickten nach zwei negativen Analystenstimmen. Metzler hat das Kursziel deutlich und Morgan Stanley die Aktie auf "Untergewichten" gesenkt. Auch in der zweiten Reihe standen die Immobilienwerte wieder unter Druck. Analysten sehen Kapitalbedarf in der Branche. Aroundtown sackten um 10 Prozent ab auf neue Allzeittiefs: Sie könnten der nächste sein, der die Dividende ausfallen lässt, wurde am Markt gemutmaßt. Und die vom Immobilienmarkt abhängigen Titel der Deutschen Pfandbriefbank brachen um 10,6 Prozent ein.
Adidas konnten nicht von guten Zahlen des Wettbewerbers Nike profitieren und gaben 1,1 Prozent ab. Grund sei der Druck auf die Marge, hieß es im Handel. Die Analysten der RBC haben die Nike-Umsatzerwartungen für das laufende Jahr nach oben angepasst, die Prognose für die Marge aber leicht reduziert.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 15.216,19 +0,1 % +9,28 % DAX-Future 15.375,00 +0,1 % +9,24 % XDAX 15.216,91 -0,3 % +9,71 % MDAX 26.864,77 -0,6 % +6,96 % TecDAX 3.227,81 -0,3 % +10,50 % SDAX 12.858,53 -1,0 % +7,82 % zuletzt +/- Ticks Bund-Future 135,55 -33 Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 22 17 1 3.054,9 83,7 96,0 MDAX 14 36 0 443,6 36,4 33,9 TecDAX 6 24 0 652,4 22,3 19,6 SDAX 22 45 3 143,6 8,0 8,4 ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.