Umfrage: Deutsche beklagen sich über Ungerechtigkeitslücke
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Allensbach (BoerseGo.de) - Einer aktuellen Umfrage zufolge stößt der Mehrheit der Deutschen die stetig wachsende Gerechtigkeitslücke übel auf. 69 Prozent der Bevölkerung sagen laut einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach, dass Vermögen und Einkommen hierzulande nicht fair verteilt seien. Zudem mangelt es nach Ansicht vieler im Bildungssystem sowie am Arbeitsmarkt an Chancengleichheit. In Auftrag gegeben hat die repräsentative Erhebung die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Die Tageszeitung „Welt“ berichtete am Freitag darüber.
Insbesondere sind sich immer mehr Deutsche den zunehmend prekären Verhältnissen am Arbeitsmarkt bewusst. So beklagen die Befragten trotz der großen Beschäftigungserfolge von vielen beklagt, dass es am Arbeitsmarkt immer ungerechter zugehe. Allensbach-Chefin Renate Köcher sagte gegenüber der „Welt“ zu dem Ergebnis: Zwar sei Soziale Gerechtigkeit ein Chamäleon, jeder verstehe etwas anderes darunter. Einen breiten Konsens gebe es aber in dem Ziel, dass jeder von seiner Hände Arbeit leben können sollte. „Das Gros spricht sich für flächendeckende Mindestlöhne aus“, betonte Köcher. Auch gleiche Bildungschancen für alle Kinder und einen Sozialstaat, der den Einzelnen im Notfall schütze, halte die große Mehrheit für wichtige Facetten einer sozial gerechten Gesellschaft. Das Gleiche gelte für die finanzielle Unterstützung von Familien und eine generationengerechte Finanzierung der Sozialsysteme.
Zwiespältig steht die Bevölkerung dagegen Steuererhöhungen gegenüber: Jeder zweite Befragte hielt eine Erhöhung der Vermögensteuer, des Spitzensteuersatzes in der Einkommensteuer und höhere Unternehmensteuern für gerecht. Insgesamt wird von den Deutschen aber Chancengerechtigkeit höher eingeschätzt als Verteilungsgerechtigkeit.
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