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13:30 Uhr, 27.09.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im September wie erwartet

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im September in etwa wie erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 17.000, nachdem sie im Juli um revidiert 4.000 zugelegt hatte. Ursprünglich hatte die BA hier einen Zuwachs um 2.000 gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb bei 6,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 15.000 und eine stabile Quote von 6,0 Prozent prognostiziert.

KfW: Deutscher Arbeitsmarkt bleibt 2024 und 2025 robust

KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib rechnet damit, dass der deutsche Arbeitsmarkt trotz der konjunkturellen Flaute und bei leicht steigender Arbeitslosigkeit robust bleiben wird. "Die Zahl der Erwerbstätigen wird trotz der schwachen Konjunktur mit 46,2 Millionen voraussichtlich um 180.000 höher liegen als 2023. 2025 dürfte sie mit der konjunkturellen Erholung weiter auf 46,3 Millionen steigen", schreibt sie in einem Kommentar zum Arbeitsmarktbericht für September.

Euroraum-Wirtschaftsstimmung im September weitgehend stabil

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im September im Großen und Ganzen stabil geblieben. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sank auf 96,2 Punkte von 96,5 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Wert von 96,5 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator stagnierte bei 96,7 Punkte. Die Stabilität des Indikators in der EU ist auf das gestiegene Vertrauen im Baugewerbe und bei den Verbrauchern zurückzuführen, was durch einen Rückgang des Vertrauens in der Industrie ausgeglichen wurde. Das Vertrauen im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel blieb weitgehend stabil.

Frankreichs HVPI-Inflation sinkt im September überraschend stark

Die französische Inflation ist im September stärker gefallen als erwartet. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung sank auf 1,5 (Vormonat: 2,2) Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 1,9 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat fielen die Verbraucherpreise um 1,2 Prozent.

HVPI-Inflation in Spanien lässt im September deutlich nach

Der Inflationsdruck in Spanien hat im September stärker nachgelassen als erwartet. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) nur noch mit einer Jahresrate von 1,7 Prozent. Im August hatte die Steigerung 2,4 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für September mit einem Rückgang auf 2,0 Prozent gerechnet. In der nationalen Berechnung stiegen die Verbraucherpreise um 1,5 Prozent nach 2,3 Prozent im Vormonat.

EZB: Inflationserwartungen der Konsumenten sinken im August

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum sind im August gesunken, lagen aber weiterhin oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 2,7 (Juli-Umfrage: 2,8) Prozent steigen werden. Das ist das niedrigste Niveau seit September 2021. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation aber bei 2,3 (2,4) Prozent.

BNP Paribas: EZB-Zinssenkung im Oktober immer wahrscheinlicher

Die Europäische Zentralbank wird nach Einschätzung der Volkswirte von BNP Paribas Markets 360 wahrscheinlich mehr Gewicht auf die sich verschlechternden kurzfristigen Wachstumsaussichten für die Eurozone legen. Das mache eine Zinssenkung im Oktober immer wahrscheinlicher, schreiben die Volkswirte Paul Hollingsworth und Joao Vieira Pinto. Sie erwarten, dass die EZB ihre Leitzinsen am 17. Oktober um 25 Basispunkte senken wird.

Capital Economics: BoJ wird Ishibas Sieg wahrscheinlich begrüßen

Die Entscheidung über den zukünftigen Premierminister in Japan bedeutet nach Ansicht von Marcel Thieliant von Capital Economics, dass die japanische Notenbank ihre Zinserhöhungen wohl fortsetzen wird. In der Wahl zum Chef der regierenden LDP hat sich Ex-Verteidigungsminister Shigeru Ishiba gegen die Ministerin für wirtschaftliche Sicherheit, Sanae Takaichi, durchgesetzt. Während Takaichi die jüngsten Zinserhöhungen der Bank of Japan (BoJ) als "dumm" bezeichnet hatte, sieht Ishiba die Notenbank mit ihrer Zinspolitik auf dem richtigen Weg.

FDP pocht im Bundestag auf Änderungen am Rentenpaket

Die FDP-Fraktion hat im Bundestag Änderungen an den Plänen der Regierung zur Rente gefordert, die der FDP-Vorsitzende, Bundesfinanzminister Christian Lindner, zuvor selbst mit ausgearbeitet hatte. "Dieses Gesetz ist noch nicht fertig. Da müssen wir alle gemeinsam ehrlich und gründlich noch mal ran und das ist auch genau, wofür der parlamentarische Prozess da ist", sagte FDP-Fraktionsgeschäftsführer Johannes Vogel bei der ersten Lesung des Rentenpakets II. Es gehe "um die Frage, wieviel neues Denken wir zulassen". Das schwedische Beispiel mache vor, dass es gelingen könne, die Rente für alle Generationen zu stabilisieren.

Shigeru Ishiba soll neuer japanischer Premierminister werden

Japans nächster Regierungschef wird ein ehemaliger Verteidigungsminister sein, der das seiner Meinung nach ungleiche Bündnis mit den USA umgestalten will, was mögliche Spannungen mit Washington verspricht. Shigeru Ishiba gewann knapp die Wahl zum Parteivorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP). Das von der LDP kontrollierte Parlament wird in Kürze zusammentreten, um ihn zum Premierminister zu wählen. Ishiba hatte vier frühere Kandidaturen für den Parteivorsitz verloren und erklärt, dass dies sein letzter Versuch sein würde.

+++ Konjunkturdaten +++

Belgien Sep Verbraucherpreise +3,06% (Aug: +2,86%) gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

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