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19:00 Uhr, 03.09.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bund beschließt Verkauf von Commerzbank-Anteilen

Der Bund will mit dem Ausstieg aus der Commerzbank beginnen. Wie die Finanzagentur des Bundes mitteilte, wurde ein erster Schritt zum Verkauf seiner Beteiligung beschlossen. Die Veräußerung des Aktienpakets werde "transparent, diskriminierungsfrei und marktschonend" erfolgen. Über weitere Verkaufsschritte werde der interministerielle Lenkungsausschuss zu gegebener Zeit entscheiden. Derzeit hält der Bund über die Finanzagentur 16,49 Prozent an der Bank. An der Börse wird das Institut derzeit mit etwa 15,8 Milliarden Euro bewertet.

Habeck: Volkswagen soll sich eng mit Sozialpartnern abstimmen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat angesichts der Sparpläne bei Volkswagen eine enge Zusammenarbeit des Autokonzerns mit den Arbeitnehmervertretern angemahnt. Die Autoindustrie sei ein Eckpfeiler des Industriestandorts Deutschland, ein guter Arbeitgeber für zigtausende Beschäftigte, Wohlstandsmotor für die Regionen und Innovationstreiber über Branchengrenzen hinweg. Dies müsse erhalten werden.

Nagel: EZB-Rat entscheidet datenabhängig - Inflation auf gutem Weg

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht die Inflation auf einem guten Weg. "Die große Welle der Inflation ist überstanden", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Er wollte sich aber nicht festlegen, ob er bei der nächsten EZB-Ratssitzung am 12. September für eine Zinssenkung stimmt. "Im EZB-Rat haben wir betont, dass wir uns nicht vorab festlegen und abhängig von den Daten entscheiden", so Nagel.

Sabine Mauderer ist Bundesbankvizepräsidentin

Der Vorstand der Deutschen Bundesbank ist wieder fast voll besetzt. Wie die Bundesbank mitteilte, wurden Lutz Lienenkämper und Michael Theurer in das Gremium berufen. Zudem hat das Land Hessen die Ökonomin Fritzi Köhler-Geib als weiteres Mitglied nominiert. Sabine Mauderer, die dem Vorstand bereits angehörte, wurde zur Vizepräsidentin ernannt

Berenberg: Deutschland stagniert 2024 - langfristig Hoffnung

Deutschlands Wirtschaft läuft seit einiger Zeit deutlich schlechter als die Wirtschaft der südlichen Länder des Euroraums. Nach Aussage von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding liegt das einerseits an China, das weniger deutsche Waren kauft und Deutschland auf dem Weltmarkt zunehmend Konkurrenz macht. Andererseits sei der Privatkonsum schwächer als anderswo, weil die Beschäftigung in Deutschland kaum noch zunehme. "Langfristig mache ich mir aber nicht so viele Sorgen um die deutsche Wirtschaft", sagte Schmieding bei der Vorstellung aktueller Makro-Prognosen in Frankfurt.

EZB-Anleihebestände sinken im August planmäßig

Die aus geldpolitischen Gründen gehaltenen Anleihebestände des Eurosystems haben sich im August planmäßig verringert. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, sanken die Bestände von Anleihen unter dem APP-Programm um 11,585 Milliarden Euro auf 2.790 Milliarden Euro, darunter die von öffentlichen Anleihen um 10,562 auf 2.217 Milliarden Euro. Die Bestände an PEPP-Anleihen gingen um 7,482 auf 1.699 Milliarden Euro zurück. Im Rahmen des APP ist die Wiederanlage der Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen eingestellt worden, im Rahmen des PEPP ist sie so eingeschränkt worden, dass sich die Anleihebestände monatlich um rund 7,5 Milliarden verringern.

Union fordert bessere Bedingungen für deutsche Industrie

Nach dem angekündigten Sparkurs bei Volkswagen hat die Unions-Wirtschaftspolitikerin Julia Klöckner bessere Bedingungen für Industrieunternehmen in Deutschland gefordert. "Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands kommt immer mehr ins Rutschen, die deutschen Standortbedingungen sind einfach nicht mehr gut genug", sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Neben den hausgemachten VW-Problemen belegten die aktuellen Schlagzeilen, dass Deutschlands Industriestandort schwankt. Die Industrieproduktion sei rückläufig, immer mehr Betriebe investierten lieber im Ausland.

Scholz fällt bei Kanzlerfrage auf schlechtesten Wert seiner Amtszeit

Wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich laut RTL/ntv-Trendbarometer bei der Alternative Scholz vs. Merz aktuell etwas mehr für Friedrich Merz (27 Prozent) als für Olaf Scholz (23 Prozent) entscheiden. Damit verliert Scholz 2 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche und erreicht den schlechtesten Wert seiner Amtszeit, während Merz sich um 2 Punkte verbessert, wie RTL mitteilte. Unverändert 50 Prozent würden sich weder für Scholz noch für Merz entscheiden. Auf die Frage, welcher der drei derzeit diskutierten Kandidaten in der Union für das Amt des Bundeskanzlers am besten geeignet wäre, nennen 31 Prozent der Bundesbürger Hendrik Wüst, 23 Prozent Markus Söder und 16 Prozent Merz.

RBC: Saudi-Arabien könnte Opec-Förderstrategie ändern

Nach Einschätzung der Analystin Helima Croft von RBC Capital Markets könnte Saudi-Arabien beschließen, die Produktionsstrategie der Opec+ anzupassen, wenn sich der Plan der Gruppe zur schrittweisen Erhöhung der Fördermenge als störend für die Marktstabilität erweist. "In Anbetracht der Tatsache, dass der Großteil der Produktionssteigerung von Saudi-Arabien ausgeht, glauben wir, dass es weiterhin eine gewisse Dynamik bei den einzelnen Entscheidungsträgern gibt, wenn es darum geht, zusätzliche Barrel auf den Markt zu bringen", erklärte Croft.

ISM-Index Industrie steigt im August etwas weniger als erwartet

Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der USA hat im August etwas deutlicher als erwartet abgenommen. Der vom Institute for Supply Management (ISM) erhobene nationale Index der Einkaufsmanager stieg auf 47,2 (Juli: 46,8) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 47,9 Punkte prognostiziert. Indexstände unter 50 deuten auf ein Schrumpfen der US-Industrie. Der Index der Produktion sank auf 44,8 (45,9) Punkte und der Index der Auftragseingänge auf 44,6 (47,4) Punkte. Der Beschäftigungsindex erhöhte sich dagegen auf 46,0 (43,4) Punkte und der Index der Preise auf 54,0 (52,9) Punkte.

S&P Global: Aktivität in US-Industrie mit nachlassender Tendenz im August

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im August im Vergleich zum Vormonat verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 47,9 von 49,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 48,1 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 48,0 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Bauausgaben Juli -0,3% (PROG: -0,1%) gg Vm

Brasilien BIP 2Q +3,3% gg Vorjahr

Brasilien BIP 2Q +1,4% gg Vorquartal

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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