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10:17 Uhr, 22.01.2013

Trichet kritisiert Euro-Schuldensländer

Brüssel (BoerseGo.de) - Die Euro-Staatsschuldenkrise hat sich nach Ansicht des früheren Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet inzwischen etwas entspannt. „Die Lage in der Euro-Zone hat sich substanziell verbessert“, sagte der Franzose im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“. Zur Selbstzufriedenheit gebe es aber keinen Anlass. Viel Arbeit bleibe noch zu tun. Die große Aufgabe der Europäer sei es, ihre Wirtschafts- und ihre Haushaltspolitik auf eine höhere Ebene zu heben. Deutschland und Frankreich käme hierbei eine besondere Verantwortung zu.

Trichet plädierte in dem Interview außerdem für härtere Sanktionen in europäischen Krisenländern. Bisher seien nur Geldstrafen vorgesehen, sagte er. Der Ex-Notenbanker hält es für sinnvoller, europäische Schuldenstaaten unter Aufsicht von Brüssel zu stellen.

Derweil haben die angeschlagenen Euro-Länder Portugal und Irland eine spätere Rückzahlung der Hilfsgelder der Euro-Partner eingefordert. Der irische Finanzminister Michael Noonan sagte am Montag in Brüssel beim Treffen der Euro-Finanzminister, er habe zusammen mit seinem portugiesischen Kollegen um eine spätere Fälligkeit von Krediten aus dem Rettungsschirm EFSF gebeten. Dem Minister zufolge könnte Irland dadurch Milliarden einsparen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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