Trendwendeformation im Goldchart
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Im Gold Tageschart hat sich nach dem Kurseinbruch vergangenen Monat eine klassische V-Formation herausgebildet. V-Formationen sind unter technischen Analysten als Trendwendeformationen bekannt und müssen bestimmte Merkmale aufweisen. So ist es unter anderem wichtig, dass, wie im Falle des Goldkursverlaufes, eine längere Phase fallender Kurse vorausging. Der vorherrschende Abwärtstrend wird dann von einem Sell-Off abgelöst, der den Kursverfall des betrachteten Basiswerts erheblich beschleunigt. Im Gold hatte sich ausgehend von Kursen um die Marke von 1800 US-Dollar seit September letzten Jahres ein Abwärtstrend etabliert, der dann Mitte April in einen panikartigen Abverkauf von Gold mündete.
Auch wenn sich die Experten noch immer nicht einig sind, warum der Abverkauf in dieser Stärke ausfiel, so kann man doch mutmaßen, dass nach dem Bruch der wichtigen Unterstützungszone um die Marke von 1525 US-Dollar herum, die in den Jahren zuvor immer wieder getestet wurde und bis dato gehalten hatte, viele Goldenbullen ausgestoppt wurden. Es gab Gerüchte am Markt, dass ein oder wenige große Investoren die Reißleine ziehen mussten und den kleinen Goldcrash somit initiierten. Infolge wollte keiner in das fallende Messer greifen und der Goldkurs erreichte seine Tiefs am 16. April bei ca. 1320 US-Dollar.
Seitdem hat Gold eine kräftige Rallye von ca. 165 US-Dollar hingelegt, die das Edelmetall relativ schnell und ohne Umschweife bis zur Marke von 1485 US-Dollar zurückführte. Seit dem 26. April ist der Goldkurs dann in eine Seitwärtsphase eingetaucht. Die Seitwärtsbewegung läuft momentan in der Range zwischen 1485 US-Dollar und 1440 US-Dollar ab. Im Zusammenhang mit der V-Formation stellt die Seitwärtsbewegung der letzten Tage eine Plattform dar. Die Plattform ist ein entscheidender Teil der V-Formation, denn sie zeigt uns nach der technischen Gegenreaktion zum vorausgegangenen Kurssturz, dass Gold nach der extremen Volatilität der vergangenen Wochen in eine ruhigere Phase übergegangen ist.
Sollte die Plattform der V-Formation nach oben verlassen werden, dann könnte die Trendwende nach dem Abwärtstrend der letzten Wochen auf mittlere Sicht geglückt sein. Optimal wäre es, wenn der Kursausbruch aus der Seitwärtsrange mit erhöhten Umsätzen stattfindet. Das wäre eine zusätzliche Bestätigung der Trendwendeformation. Mit Kursen um 1525 US-Dollar pro Feinunze träfe der Kurs dann auf die wichtige Unterstützung aus der Vergangenheit, die nun zu einem wichtigen Widerstand mutiert ist.
Von Oliver Bossmann, Marktanalyst, ETX Capital
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.