Nachricht
09:59 Uhr, 31.01.2013

Trend zum vorzeitigen Ruhestand hält trotz finanzieller Einbußen an

Berlin (BoerseGo.de) - In Deutschland gehen immer mehr Menschen vorzeitig in Rente, trotz der damit verbundenen finanziellen Einbußen. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung. Demnach bezogen im Jahr 2011 knapp 700.000 Menschen erstmalig Altersrente. Knapp die Hälfte von ihnen, nämlich rund 337.000, bekam aber nicht das volle Ruhegeld ausgezahlt, weil sie nicht bis zur Regelaltersgrenze von damals 65 Jahren gearbeitet hatten. Das entspricht einem Anteil von 48,2 Prozent. 2010 waren es 47,5 Prozent gewesen, 2005 nur 41,2 Prozent.

Frührentner, die Abschläge in Kauf nehmen müssen, kommen dem Bericht zufolge aus allen Branchen. In 23 von 39 ausgewählten Berufsgruppen lag der Anteil der neuen Ruheständler mit weniger Geld bei mehr als 60 Prozent. Besonders betroffen sind etwa Krankenpfleger, Erzieher oder Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor.

Die Abschläge für Frührentner wirkten sich erstmalig 1997 aus, fünf Jahre nach ihrer Einführung. Bis 1996 war es noch möglich, mit frühestens 60 ohne Einbußen in den Ruhestand zu treten. Die Rentenversicherung führte laut SZ den steigenden Anteil der Neurentner mit Abschlägen vor allem auf die gesetzlichen Reformen zurück. Hinzu komme, dass der Anteil der Älteren in der Bevölkerung sich stetig erhöhe. Damit nehme entsprechend auch die Anzahl der Versicherten zu, die eine „vorgezogene Altersrente“ erhielten. Im Durchschnitt beliefen sich die Abschläge 2011 auf 109 Euro pro Monat.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten