Trading ist nicht das, was es zu sein scheint!
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Im Trading ist die Gefahr groß, gleich einer ganzen Reihe von Missverständnissen zu unterliegen, mit denen der Trader nicht nur emotional, sondern oft auch finanziell in Schwierigkeiten getrieben wird. Jedem von Ihnen wird sicherlich bewusst sein, dass kein Trend ewig hält, genau so wenig, wie eine Seitwärtsbewegung ein dauerhafter Zustand im Markt sein wird. Natürlich können diese unterschiedlichen Marktphasen, von denen es letztlich ja nur drei, den Aufwärtstrend, den Abwärtstrend und die Range (Seitwärtsbewegung) gibt, eine Weile andauern. Irgendwann einmal geht aber auch der stärkste Aufwärtstrend zu Ende und wechselt in eine Seitwärtsbewegung oder mündet gar in einem Toppingprozess mit anschließendem Fall in einen Abwärtstrend.
Mit diesem Wissen im Rücken besteht das Hauptziel der meisten privaten Trader darin, solche Phasenwechsel möglichst frühzeitig zu erkennen, um bestehende Positionen aufzulösen oder gegenläufige Positionen einzunehmen. Gelänge dies, würden für den Trader goldene Zeiten anbrechen, denn unabhängig von der Marktlage kann der Trader das passende Werkzeug auspacken und seinen Profit aus den Bewegungen ziehen.
Auch jeder Profi wird sich mehr oder minder intensiv auf die Suche nach der Wahrheit begeben haben. Schließlich hat auch ein Profi irgendwann einmal angefangen und wider dem ein oder anderen guten Ratschlag forschte auch ein Profi nach dem besten Einstiegssignal und damit der Möglichkeit, die Marktbewegungen mit hoher Trefferquote vorauszusagen. Mit zunehmender Erfahrung aber wurde dem Profi bewusst, das Trading ein Geschäft unter Unsicherheit ist und bleibt. Natürlich hilft dem Profi seine Erfahrung, die Märkte ein wenig besser einzuschätzen, aber zwischen „besser einschätzen“ und „Sicherheit“ liegen immer noch Welten.
Anstatt sich weiter auf das perfekte Signal bzw. System zu konzentrieren, ist der Profi im Gegensatz zu so manch anderem Trader einen anderen Weg gegangen. Anstatt gegen die Unsicherheit anzukämpfen, wurde diese akzeptiert und versucht, mit anderen Mitteln ein gewisses Maß an Kontrolle auszuüben. Die Tradingstrategie fungiert lediglich als Entscheidungsbasis, denn Entscheidungen müssen wir im Trading treffen, egal ob als Profi oder Einsteiger. Die im Rahmen der Tradingstrategie zum Einsatz kommenden Muster mit den entsprechenden Ein- und Ausstiegsregeln sollen dem Profi über längere Zeit und auf Sicht vieler Trades einen Vorteil verschaffen und nicht mehr zu einem mit jedem Trade steigenden Konto führen. Im Gegenteil. Die Zwischenzeitlich bei jeder Strategie auftretenden Rückschläge, die sogenannten Drawdowns werden akzeptiert und in diesen Phasen alles daran gesetzt, sein Kapital möglichst gut zu schützen – oder salopp formuliert, möglichst wenig zu verlieren. Dem Risiko & Moneymanagement, also der Wahl der Positionsgrößen kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu.
Die Risiken bei jedem einzelnen Trade überschaubar zu halten, ist also eine der Hauptaufgaben des Traders. Denn nur so ist sichergestellt, dass er auch schwierige Marktphasen übersteht, um dann im Rahmen wieder „besser funktionierender“ Märkte noch über ausreichend Kapital zu verfügen, um zurückzuschlagen. Diese zwischenzeitlichen Drawdowns werden gerade von Tradinganfängern gerne unterschätzt. So sollten Sie sich im Trading durchaus darauf einstellen, Zeiten zu erleben, in denen Sie das 10- und mehrfache Ihres Anfangsrisikos verlieren. Bitte beachten Sie, dass hier nicht von Investitionssummen, sondern von Risiko gesprochen wird. Wenn Sie beispielsweise einhundert Siemens Aktien zu 74,15 Euro kaufen, dann müssen Sie ohne Hebel 7.415,00 Euro investieren. Aber als professioneller Trader setzen Sie ja nicht diese gesamte Summe auf´s Spiel, sondern nur die Differenz zwischen Ihrem Einstiegspreis und dem Stopploss. Haben Sie vor, die Aktien sicherheitshalber bei einem Unterschreiten von 64,15 Euro wieder abzustoßen, dann beträgt Ihr Risiko für alle einhundert Aktien lediglich 100 x 10,00 Euro = 1.000 Euro. Würden Sie bei jedem Ihrer Engagements die Positionsgrößen so wählen, dass Sie in jedem einzelnen Trade 1.000 Euro verlieren, so müssten Sie sich darauf einstellen, in den schwierigen Marktphasen 10.000 Euro ins Hintertreffen zu geraten. Riskieren Sie bspw. in jedem Trade ca. 1 % Ihres Tradingkontos, dann sollten Sie davon ausgehen, zwischenzeitliche Verluste von 10 % bezogen auf Ihr Tradingkonto hinnehmen zu müssen. Setzen Sie Ihr Risiko pro Trade zu groß an, werden Sie trotz vielleicht profitabler Tradingstrategie keine Gewinne erzielen. Nicht selten sehe ich bei Tradingeinsteigern Risiken von 5 % und mehr. Dass es hierbei schnell zu einem Verlust von 50 % und darüber hinaus des Tradingkapitals kommen kann, wird mit der Gier auf die großen Gewinne gerne ignoriert.
Dieser Artikel soll Sie ein wenig zum Nachdenken anregen. Trading ist nicht das, was man gerade als Einsteiger darunter versteht. Der Erfolg der Profis liegt nicht in der enormen Fähigkeit, die Kurse vorherzusagen, sondern in anderen, wesentlich existenzielleren Bereichen wie beispielsweise dem Risiko & Moneymanagement. Was Trading wirklich ist und welche Schritte nötig sind, um an den Märkten erfolgreich bestehen zu können, zeige ich Ihnen gerne im Rahmen des Ausbildungs- und Seminarpakets bei Godmode-Trader.de. Testen Sie mich einfach 2 Wochen kostenlos.
Ausbildungs- & Seminarpaket: http://www.godmode-trader.de/Premium/Coaching/Ausbildung-und-Seminare
Viel Erfolg
Rene Berteit
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