Tennet dringt auf Ende des Streits um Offshore-Netzanschluss
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Den Haag (BoerseGo.de) - Der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet dringt auf ein baldiges Ende des Streits um den Anschluss von Offshore-Windparks. „Wir diskutieren die Themen jetzt seit einem Jahr. Es wird allerhöchste Zeit, dass wir eine Lösung finden. Ich bin sicher, in wenigen Wochen haben wir sie“, sagte der Deutschland-Chef Lex Hartman in Gespräch mit der „Financial Times Deutschland“ (Montag). Es werde gar nicht anders gehen. Tennet sei bereit, dazu beizutragen, betonte der Manager.
Hartman schlägt vor, dass Anschlüsse in einer Art Konvoiverfahren mit baugleichen Plattformen und in einem definierten Tempo erfolgen sollen. „Es wäre sinnvoll, jedes Jahr eine Plattform mit einer Leistung von 900 Megawatt zu bauen und anzuschließen“.
Unter den vier Betreibern von Hochspannungsnetzen in Deutschland sind nur zwei für Offshore-Anschlüsse zuständig. Der Löwenanteil entfällt auf Tennet. Das niederländische Staatsunternehmen hat den Frust der deutschen Energiewirtschaft und Politik auf sich gezogen, weil es mit dem Anschluss von Windparks auf hoher See nicht nachkommt. Tennet habe mit sechs Milliarden Euro mehr als jedes andere Unternehmen in die Energiewende investiert, verteidigte sich Hartman.
Die Gründe für die Verzögerungen lägen in Konstruktionsfehlern des Energiewirtschaftsgesetzes, das den Netzanschluss regelt, betont der Manager. Jeder Windparkentwickler hat danach Anspruch auf Netzanschluss und damit auf den Bau einer mehrere Hundert Millionen Euro teuren Plattform durch Tennet. „Wir bauen derzeit Plattformen mit 5,5 Gigawatt Kapazität. Niemand fragt, ob da auch Windräder stehen“, so Hartmann. Dabei sei das Missverhältnis evident. „Derzeit sind 25 Gigawatt Offshore-Kapazität in der Planungspipeline. Diese Menge kann realistisch überhaupt nicht in absehbarer Zeit gebaut werden“, sagte er. Er selbst rechne mit sieben bis acht Gigawatt bis 2022.
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