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10:12 Uhr, 28.12.2012

SZ: Pflegezeit für Familien findet kaum Resonanz

Berlin (BoerseGo.de) - Die zu Beginn dieses Jahres eingeführte Pflegezeit für Familien läuft bislang fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Dies geht aus einer vorläufigen Statistik des Bundesfamilienministeriums hervor, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt. Demnach haben bisher nicht einmal 200 Beschäftigte das Gesetz genutzt, mit dem das Bundesfamilienministerium Menschen die Chance geben wollte, Beruf und Pflege eines Angehörigen besser miteinander zu kombinieren.

Nach der gesetzlichen Regelung können Beschäftigte ihre Arbeitszeit für maximal zwei Jahre auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren, um Angehörige zu pflegen. Der teilweise gezahlte Lohnausgleich wird verrechnet. Denn nach Ende der Pflegezeit müssen die Arbeitnehmer so lange zu geringeren Bezügen arbeiten, bis der Gehaltsvorschuss ausgeglichen ist.

Dem Bericht zufolge werden in Deutschland mehr als 1,6 Millionen Menschen von Angehörigen und ambulanten Diensten zu Hause gepflegt. Die allermeisten Unternehmen unterstützen pflegende Mitarbeiter jedoch in Eigenregie - ohne staatliche Hilfe. Ein Sprecher von Familienministerin Kristina Schröder sagte der SZ: „Das Beispiel der Altersteilzeit, die sehr ähnlich organisiert war und nach zehn Jahren 100.000 Teilnehmer hatte, zeigt: Solche großen gesellschaftlichen Vorhaben brauchen eine Anlaufzeit.“ Wichtig sei die Unterstützung von Gewerkschaften und Betriebsräten, damit aus der Möglichkeit zunehmend die Regel werden könne.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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