SZ: Pflegezeit für Familien findet kaum Resonanz
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Berlin (BoerseGo.de) - Die zu Beginn dieses Jahres eingeführte Pflegezeit für Familien läuft bislang fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Dies geht aus einer vorläufigen Statistik des Bundesfamilienministeriums hervor, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt. Demnach haben bisher nicht einmal 200 Beschäftigte das Gesetz genutzt, mit dem das Bundesfamilienministerium Menschen die Chance geben wollte, Beruf und Pflege eines Angehörigen besser miteinander zu kombinieren.
Nach der gesetzlichen Regelung können Beschäftigte ihre Arbeitszeit für maximal zwei Jahre auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren, um Angehörige zu pflegen. Der teilweise gezahlte Lohnausgleich wird verrechnet. Denn nach Ende der Pflegezeit müssen die Arbeitnehmer so lange zu geringeren Bezügen arbeiten, bis der Gehaltsvorschuss ausgeglichen ist.
Dem Bericht zufolge werden in Deutschland mehr als 1,6 Millionen Menschen von Angehörigen und ambulanten Diensten zu Hause gepflegt. Die allermeisten Unternehmen unterstützen pflegende Mitarbeiter jedoch in Eigenregie - ohne staatliche Hilfe. Ein Sprecher von Familienministerin Kristina Schröder sagte der SZ: „Das Beispiel der Altersteilzeit, die sehr ähnlich organisiert war und nach zehn Jahren 100.000 Teilnehmer hatte, zeigt: Solche großen gesellschaftlichen Vorhaben brauchen eine Anlaufzeit.“ Wichtig sei die Unterstützung von Gewerkschaften und Betriebsräten, damit aus der Möglichkeit zunehmend die Regel werden könne.
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