Stimmung deutscher Anleger auf Rekordniveau
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Die deutschen Privatanleger hatten noch Anfang Mai ein sehr hohes Vertrauen in die Aktienmärkte: Zwei Drittel (66,7 Prozent) der befragten Investoren hielten bei der jüngsten Investor Confidence-Studie von JPMorgan Asset Management eine positive Entwicklung des deutschen Aktienmarktes in den kommenden sechs Monaten für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich. Nur knapp zehn Prozent waren der Meinung, dass es zu Kurskorrekturen kommen würde. Diese waren jedoch nur wenige Tage nach Beendigung der aktuellen Befragung am 12. Mai zu beobachten.
Die Entwicklung ist beachtlich: Vor nur einem Jahr, im Mai 2005, war kaum mehr als ein Drittel der Befragten optimistisch gestimmt (36,1 Prozent), während der Anteil der Pessimisten mit 20,7 Prozent rund doppelt so hoch lag wie derzeit. "In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Anlegerstimmung ähnlich wie der DAX zu immer neuen Höhenflügen emporgeschwungen", erklärt Boudewijn Hoogenraad, Leiter des Key Account Sales Teams von JPMorgan Asset Management in Frankfurt. "Es bleibt nun abzuwarten, wie die Anleger auf die Marktkorrekturen der letzen Wochen reagieren."
Im Mai 2006 erreichte der JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex analog zum Optimismus der Anleger einen neuen Höchstwert: Dieser Mittelwert aus den einzelnen Antworten übertrifft mit 6,8 den bisherigen Rekordwert von 6,7, der sich sowohl im Februar als auch im April diesen Jahres ergab.
Lediglich 23 Prozent der 2.000 Befragten besitzen derzeit Aktien, Investmentfonds, Optionsscheine oder Rentenpapiere und werden demnach im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Index erfasst. Um ein umfassendes Stimmungsbild zu erhalten, ist deshalb auch ein zusätzlicher Blick auf die Gesamtbevölkerung aufschlussreich. Der Indexwert stieg auch hier um 1,0 Prozentpunkte und liegt mit -0,2 ebenfalls auf Rekordniveau. Dies wird allein daran deutlich, dass nun auch in der Gesamtbevölkerung die Anzahl der Optimisten (38 Prozent) die Anzahl der Pessimisten (28 Prozent) deutlich übersteigt.
Der Börsenoptimismus der deutschen Privatanleger hat deren Investitionslust im Mai nicht weiter gefördert: Die Bereitschaft, in den nächsten zwölf Monaten Geld anzulegen, sank sogar leicht um 6,2 Prozentpunkte auf 47,2 Prozent. Insgesamt plante immer noch fast jeder zweite befragte Privatanleger, weiter zu investieren. Trotz leicht rückläufiger Tendenz setzten sich Fonds weiterhin als favorisierte Anlageform durch. Ihr Anteil lag mit 29,1 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den zweitplatzierten Direktanlagen in Aktien (15,1 Prozent). Zwar konnten sich die Aktien erneut vor dem Sparbuch behaupten, doch dessen Anteil blieb trotz des Optimismus für den Aktienmarkt mit 14,1 Prozent nach wie vor sehr hoch. Die Beliebtheit von Zertifikaten (2,8 Prozent) und Anleihen (2,5 Prozent) sank. "Gerade in Konsolidierungsphasen wie der derzeitigen macht es sich bezahlt, nicht direkt in Aktien, sondern breit gestreut in Fonds zu investieren. Dadurch können Anleger Risiken begrenzen und ihre Renditechancen erhöhen", erklärt Boudewijn Hoogenraad.
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