Stimmung der Anleger hält nicht mit Dax Schritt
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Nach drei Monaten mit immer neuen Höchstwerten zeigten sich die deutschen Privatanleger im März wieder etwas vorsichtiger. Wie die aktuelle Investor Confidence-Studie von JPMorgan Asset Management ergab, sank der Anteil der befragten Investoren, die eine positive Entwicklung des deutschen Aktienmarktes in den kommenden sechs Monaten für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich halten, um 8,8 Prozentpunkte auf 58 Prozent. Damit liegt der Anteil der Optimisten zwar niedriger als in den Rekordmonaten Februar und Januar (66,8 bzw. 64,1 Prozent), aber immer noch über dem Vorjahres-Höchstwert vom Dezember 2005 (54,1 Prozent). Parallel erhöhte sich der Anteil der Pessimisten, der von 8,5 Prozent im Februar wieder auf 11,2 Prozent stieg.
"Im März hat sich die positive Entwicklung des deutschen Aktienmarktes nicht uneingeschränkt auf die Anlegerstimmung übertragen. Dies ist bemerkenswert, zumal sowohl die Verbraucher-Konsumklimastudie der GfK als auch der Ifo-Geschäftsklimaindex neue Rekordmarken erreichen", erläutert Boudewijn Hoogenraad, Leiter des Key Account Sales Teams von JPMorgan Asset Management in Frankfurt.
Der Euphoriedämpfer der Anleger zeigt sich auch im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex. Dieser Mittelwert aus den einzelnen Antworten liegt mit 5,6 zwar immer noch sehr hoch, kann aber nicht an die Rekordmarke vom Februar anknüpfen (6,7).
In Deutschland besitzt nur rund jeder Fünfte – das sind 19,7 Prozent der 2000 Befragten – Aktien, Investmentfonds, Optionsscheine oder Rentenpapiere und wird demnach im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Index erfasst. Deshalb ist auch ein zusätzlicher Blick auf die Gesamtbevölkerung aufschlussreich, um ein umfassendes Stimmungsbild zu erhalt. Der Indexwert sank hier ebenfalls und hat sich mit -2,5 nun wieder von der Schwelle zum positiven Niveau entfernt (bisheriger Höchstwert im Februar -0,6). Das bedeutet auch, dass in der Gesamtbevölkerung die Anzahl der Pessimisten mit 35,3 Prozent wieder die Anzahl der Optimisten (28,4 Prozent) übersteigt.
Der Stimmungsdämpfer der deutschen Privatanleger hat im März auch deren Investitionsfreude gebremst: Nach 49,6 Prozent planen nun nur noch 44,8 Prozent von ihnen, in den nächsten zwölf Monaten Geld anzulegen. Das ist der niedrigste Wert des letzten halben Jahres. Favorisierte Anlageform bleiben nach wie vor Fonds: Mit 29,1 Prozent konnten sie ihren Anteil sogar um 0,2 Prozentpunkte ausbauen – und das trotz des insgesamt schlechteren Investitionsklimas. Ebenso wie bereits im Januar konnten sich Direktanlagen in Aktien erneut auf dem zweiten Rang platzieren. Nach 11,9 Prozent im Vormonat stieg der Anteil auf 14,4 Prozent. Das Sparbuch hat in der Beliebtheit plötzlich stark nachgelassen und verlor 6,6 Prozentpunkte (11,4 nach 18 Prozent). Die Anteile von Anleihen (2,5 Prozent) und Zertifikaten (2,8 Prozent) sanken ebenfalls (von 4,0 bzw. 3,7 Prozent).
"Dass trotz des geringeren Vertrauens in die Aktienmärkte die Anzahl der geplanten Fondsinvestitionen steigt, ist ein schöner Vertrauensbeweis der Anleger", kommentiert Boudewijn Hoogenraad.
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