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08:40 Uhr, 27.08.2024

Staatsrechtler Scholz hält Asyl-Stopp für zulässig

DJ POLITIK-BLOG/Staatsrechtler Scholz hält Asyl-Stopp für zulässig

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

Staatsrechtler Scholz hält Asyl-Stopp für zulässig

Der renommierte Staatsrechtler und frühere Bundesverteidigungsminister Rupert Scholz (CDU) hält die von CDU-Chef Friedrich Merz vorgeschlagenen Reformen des Asylrechts und einen Aufnahmestopp für verfassungskonform. "Unser Asylrecht steht unter dem Vorbehalt der inneren Sicherheit: Sind Volk oder Staat gefährdet, kann Deutschland die Aufnahme ganz oder für bestimmte Herkunftsstaaten aussetzen", sagte Scholz der Bild-Zeitung. Denn Asyl sei "nicht nur ein Freiheitsrecht", sondern "auch ein soziales Recht". "Jeder Asylbewerber muss von uns ernährt und untergebracht werden. Wenn unsere Ressourcen - Unterkunft, Verpflegung, Schutz der Bevölkerung vor Kriminalität und Terror - an ihre Grenzen stoßen, dann hat Deutschland sogar die Pflicht, den Zuzug zu drosseln." Scholz bilanzierte: "Verfassungsrechtlich ist ein solcher Asyl-Stopp völlig einwandfrei. Die Regierung müsste nur handeln."

Dürr will ausreisepflichtigen Asylbewerbern alle Sozialleistungen streichen

Die FDP-Bundestagsfraktion will ausreisepflichtigen Asylbewerbern alle Sozialleistungen streichen und sie damit zur Ausreise bewegen. "Wir brauchen eine glasklare Verabredung zwischen dem Bund und allen 16 Ländern: Jede Abschiebung muss vollzogen werden - ohne Ausnahme. Die schärferen Gesetze, die wir im Bund beschlossen haben, müssen von den Ländern auch angewendet werden", sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr der Bild. Zudem solle es "für Ausreisepflichtige auch keinerlei Sozialleistungen" mehr geben. Das sei eine "Aufforderung an uns alle in der Koalition", sagte Dürr. Ziel müsse sein, den Druck zur Ausreise zu erhöhen.

Gewerkschaften kritisieren Prämien für Arbeit im Rentenalter

Arbeitgeber und Gewerkschaften sind mit den Plänen der Regierung unzufrieden, Arbeit im Rentenalter finanziell zu fördern. Die Gewerkschaften warnen, die geplanten Prämien gingen zulasten der Renten- und Krankenkasse. Der Gesetzentwurf sei ein "milliardenschwerer Griff in die Sozialversicherungen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der Süddeutschen Zeitung. Die von der Ampel geplanten finanziellen Anreize würden Mitnahmeeffekte erzeugen bei denjenigen Älteren, die genug verdienen und gesund seien. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter reichen die Pläne der Ampel nicht aus. Mehr Geld allein sei nicht die Lösung für den Fachkräftemangel: "Menschen im Rentenalter gehen in der Regel nicht aus finanziellen Gründen arbeiten", sagte Kampeter der SZ. Wichtiger seien Spaß an der Arbeit, das Interesse an ihrer Aufgabe und der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen. Wichtiger als die Prämien wäre das schnellstmögliche Aus für die sogenannte Rente mit 63. "Frühverrentungsanreize endlich ersatzlos zu streichen, wäre viel effektiver", forderte Kampeter.

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