Staat erzielt Überschuss in Milliardenhöhe
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wiesbaden (BoerseGo.de) – Die hohen Überschüsse in den Sozialversicherungen sorgen dafür, dass der Deutsche Staat erstmals seit langem keine roten Zahlen ausweisen muss. Der Finanzierungssaldo des Staates betrug im ersten Halbjahr 2012 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) plus 8,3 Milliarden Euro. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) errechnet sich daraus eine Quote von 0,6 Prozent. 2011 hatte es noch im gleichen Zeitraum ein Defizit von einem Prozent des BIP gegeben.
Die nach wie vor gute konjunkturelle Entwicklung habe erneut zu höheren Staatseinnahmen geführt, begründete das Statistische Bundesamt den positiven Saldo. Ausschlaggebend dafür war ein Überschuss der Sozialversicherung in Höhe von 11,6 Milliarden Euro, dem ein Defizit der Haushalte von Bund, Länder und Gemeinden in Höhe von 3,3 Milliarden Euro gegenüberstand. Auch die Staatsausgaben stiegen im ersten Halbjahr 2012: Sie erhöhten sich um 0,8 Prozent auf 579,7 Milliarden Euro.
Die wichtigste Einnahmequelle des Staates sind Steuern: 308,7 Milliarden Euro Steuergelder flossen im ersten Halbjahr 2012 in die Staatskassen, mehr als die Hälfte der gesamten Einnahmen in Höhe von 588,0 Milliarden Euro. Nach einem Zuwachs von 9,6 Prozent im ersten Halbjahr 2011 hat sich hier der Anstieg der Steuereinnahmen jedoch deutlich auf 3,8 Prozent abgeschwächt.
Fraglich ist nun, ob der Staat auch im Gesamtjahr 2012 einen Überschuss erzielen kann. Bislang rechnet das Bundesfinanzministerium mit einem Defizit in Höhe von 0,5 Prozent des BIP. Entscheidend wird sein, wie sich die Konjunktur weiter entwickelt. Wie die Statistiker bereits in ihrer Schnellmeldung vom 14. August 2012 mitgeteilt haben, ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2012 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gestiegen. Zum Jahresbeginn 2012 hatte das BIP um 0,5 Prozent zugelegt. Destatis bestätigte nun die vorläufigen Angaben.
Positive Impulse erfuhr die Wirtschaft dabei abermals von den Exporten: Im zweiten Quartal 2012 wurden 2,5 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als in den ersten drei Monaten des Jahres. Im selben Zeitraum stiegen die Importe mit 2,1 Prozent etwas weniger stark. Dadurch stützte der Außenbeitrag – also die Differenz aus Exporten und Importen – das Bruttoinlandsprodukt mit einem rechnerischen Wachstumsbeitrag von 0,3 Prozentpunkten. Für das laufende dritte Quartal erwarten einige Experten nun aber ein Minuswachstum.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.