Sprecher: Scholz hatte Telefonat mit Meloni - Commerzbank kein Thema
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am gestrigen Donnerstag mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni telefoniert, dabei aber nicht das Thema Commerzbank und Unicredit angesprochen. Das erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Der Anteilskauf der italienischen Bank, den Scholz Anfang der Woche noch scharf als aggressives Vorgehen kritisiert hatte, habe "keine Rolle" gespielt.
Es sei so, dass "Unicredit kein Staatsunternehmen ist und die Ministerpräsidentin da keinerlei Einfluss drauf hat", sagte Hebestreit auf der Regierungspressekonferenz. "Insofern kam das auch nicht zur Sprache. Die Worte des Kanzlers richteten sich ja klar an die Bank und nicht den italienischen Staat."
Auf die Frage, ob Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zum Thema Commerzbank Kontakt mit seinem italienischen Kollegen gehabt habe, sagte eine Ministeriumssprecherin, dass Lindner regelmäßig im Austausch mit seinen europäischen Kollegen sei. Generell kommentiere sie keine einzelnen Gespräche.
Unicredit hat jüngst einen Anteil von zunächst gut 9 Prozent bei der Commerzbank erworben - unter anderem durch die Übernahme vom Bund gehaltener Anteile - und sich anschließend über Finanzinstrumente einen Zugriff auf etwa 21 Prozent der Anteile gesichert. Unicredit-Vorstandschef Andrea Orcel wirbt für einen Zusammenschluss.
Scholz hat das Vorgehen der italienischen Bank als unangemessen kritisiert. "Unfreundliche Attacken, feindliche Übernahmen sind nicht das, was für Banken eine gute Sache ist", hatte er am Montag erklärt. Er kritisierte, dass Unicredit ohne jede Kooperation, ohne jede Rücksprache, ohne jede Rückkoppelung versuche, mit unfreundlichen Methoden sich an Unternehmen aggressiv zu beteiligen.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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