SPD-Politiker: Deutschland haftet schon jetzt mit 1 Billion Euro
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Berlin (BoerseGo.de) - Das deutsche Risiko in der Euro-Krise dürfte deutlich größer sein als bislang angenommen. Diese Einschätzung vertritt der haushaltspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Carsten Schneider. Der SPD-Politiker taxierte das deutsche Haftungsrisiko auf eine Billion Euro. „In Wahrheit sind wir schon längst in der Schuldenunion“, sagte Schneider im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“ (Mittwoch).
Schneider listet auf: „Wir haften nicht nur im Rahmen der Griechenland-Pakete und der Euro Rettungsschirme mit insgesamt 310 Milliarden Euro für die Schulden der Defizitländer, sondern mit noch viel größeren Summen für die Transaktionen der Europäischen Zentralbank." Defizite über die EZB zu finanzieren, seien aber der schlechteste Weg, mit der Eurokrise umzugehen, kritisierte der SPD-Politiker. „Aber Merkel bevorzugt diesen Weg, weil er ihr immer neue Abstimmungen im Bundestag über immer höhere Haftungssummen erspart“.
Die Euro-Krise bedroht unterdessen immer stärker die Konjunktur in Deutschland. Zwar zeigte sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal mit einem Wachstum von 0,3 Prozent noch relativ robust. Doch die Stimmung bei den Unternehmen wird schlechter, wie Konjunkturindikatoren, wie der aktuelle ifo-Index für August signalisiert. Das Geschäftsklima insgesamt fiel auf den niedrigsten Stand seit März 2010.
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