Siemens und IG Metall: Er rumpelt in der Kiste
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München (BoerseGo.de) - In Teilen der Belegschaft des Siemens-Konzerns wächst laut einem Pressebericht der Ärger über die Gewerkschaft IG Metall und ihren Chef Berthold Huber. Bei den Neuwahlen der Arbeitnehmervertreter im Siemens-Aufsichtsrat am 25. September treten erstmals sechs Betriebsräte in einer zweiten, inoffiziellen IG-Metall-Liste gegen die offizielle Liste der IG Metall an, wie die „Financial Times Deutschland“ am Montag meldet. Für die IG-Metall-Spitze sei das ein Eklat, heißt es laut FTD bei Siemens. Dass Betriebsräte aus der Hausgewerkschaft ausscheren und eine eigene Liste aufstellen, kommt selten vor. Bei Siemens war dies in der 165-jährigen Geschichte nie der Fall.
Der Widerstand sei eine Reaktion darauf, dass die IG Metall ihre Macht bei Siemens deutlich ausgeweitet habe, schreibt die Zeitung weiter. Denn Huber habe die Korruptionsaffäre vor fünf Jahren zu seinen Gunsten ausgenutzt. Er half dem heutigen Aufsichtsratschef Gerhard Cromme die alte Spitze um den damaligen Chefaufseher Heinrich von Pierer und Vorstandschef Klaus Kleinfeld hinauszudrängen. Im Gegenzug durfte er 2008 ins Präsidium des Kontrollgremiums einziehen, ein Jahr später wurde er Crommes erster Stellvertreter.
Für Oktober werde erwartet, dass Vorstandschef Peter Löscher ein Sparprogramm ankündigt, bei dem es möglicherweise auch um Stellenstreichungen in vier- oder gar fünfstelliger Zahl gehen wird. Das berge schon in naher Zukunft Konfliktpotenzial mit Belegschaftsvertretern und IG Metall.Seit Hubers Aufstieg würden viele im Konzern ihre Aufsichtsratsvertreter oftmals als "gleichgeschaltet" mit der Konzernspitze empfunden, heißt es laut der Zeitung unter Betriebsräten. Auch Löscher pflege ein enges Verhältnis zu Huber. So wachse die Zahl derer, die statt Huber lieber wieder den Betriebsratsvorsitzenden als Vizeaufsichtsratschef sähen. Offene Kritik an Huber wage trotzdem kaum jemand.
Die Gegenliste zur Betriebsratswahl komme aus dem Energiesektor. Spitzenkandidat sei Energie-Betriebsratschef Hans-Jürgen Hartung, der vor fünf Jahren über eine Kampfkandidatur in den Aufsichtsrat eingezogen war. „Eine Mehrheit der Betriebsräte wollte, dass er weitermacht - aber da hatte die IG Metall ihre Liste schon ohne ihn ausgehandelt“, sagte ein Insider der FTD. Bei der IG Metall wurde die Gegenliste bislang verschwiegen. Ein IG-Metall-Sprecher sagte auf Anfrage der Zeitung, man sehe sie gelassen.
Der Technologiekonzern teilte am Freitag mit, dass Siemens Metals Technologies und sein Konsortialpartner Midrex von dem russischen Unternehmen Metalloinvest den Auftrag erhalten haben, mit einer neuen Anlage die Produktion von heiß brikettiertem Eisenschwamm im Werk Gubkin der Tochterfirma Lebedinsky Mining and Processing Integrated Works (LGOK) auszubauen. Der Auftrag kommt auf ein Volumen von 270 Millionen Euro. Die Direktreduktionsanlage verfügt über eine Kapazität von 1,8 Millionen Tonnen im Jahr und wird die weltgrößte Einzelanlage sein, hieß es.
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