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11:55 Uhr, 06.04.2009

Schwieriges Jahr für die chinesische Wirtschaft

London (Fonds-Reporter.de) - Die drastisch eingebrochene Auslandsnachfrage und geringere Investitionen des Privatsektors stellen die chinesische Wirtschaft im Jahr 2009 vor große Herausforderungen. Trotzdem sieht Louisa Lo, Leiterin Aktien bei Schroders, die chinesische Wirtschaft im regionalen Vergleich gut aufgestellt. Dazu tragen vor allem die fiskale und monetäre Handlungsfähigkeit sowie die relative Geschlossenheit des Kapitalmarktes bei, die größere Währungsschwankungen des Renminbi abfedere. Durch das im November vorgestellte 4 Billionen RMB schwere Konjunkturpaket erwartet die Expertin ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 2 bis 3 Prozent.

Für die Zukunft rechnet Louisa Lo mit weiteren konjunkturpolitischen Maßnahmen, wie eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik und steuerliche Erleichterungen. Probleme bei der Finanzierung der Maßnahmen seien im Gegensatz zu anderen Staaten wegen der gut gefüllten Staatskasse nicht zu erwarten. Erste Wirkungen des Pakets sollten dann im späteren Jahresverlauf zu einer leichten Erholung der Wirtschaft führen. Obwohl das Wachstum in 2009 bei 6 bis 7 Prozent liegen dürfte, sei von überproportional sinkenden Unternehmensgewinnen auszugehen. Grund dafür sei die schlechtere Qualität des stark durch Staatsausgaben induzierten Wachstums gegenüber Konsum- und exportinduziertem Wachstum. Auf längere Sicht bestehe die größte Herausforderung der chinesischen Wirtschaft in der Transformation des exportorientierten Wachstumsmodells hin zu einem ausgeglicheneren Modell.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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