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12:12 Uhr, 12.12.2012

Schuldenrückkauf: Griechenland bietet höhere Preise als geplant

Athen (BoerseGo.de) - Das hochverschuldete Griechenland hat den Befreiungsschlag offenbar geschafft. Doch um einen hohen Preis. Das Programm zum Rückkauf von alten Staatsanleihen über 30 Milliarden Euro sei soweit unter Dach und Fach, berichteten EU-Diplomaten nach einer Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister am Dienstag. Der Haken ist nur: Athen hat den Inhabern seiner alten Staatsanleihen höhere Preise als geplant angeboten. „Technisch ist das ein Erfolg. Nun müssen die Geldgeber das Ganze politisch absegnen“, sagte ein Mitarbeiter des Athener Finanzministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Statt die Papiere für 28,2 Prozent der ursprünglichen Werte zu kaufen, bot Griechenland nach Informationen der Athener Wirtschaftspresse im Schnitt 33,8 Prozent der Nominalwerte. Das Land müsste insgesamt EFSF-Mittel in Höhe von 11,3 Milliarden Euro für den Schuldenrückkauf einsetzen, hieß es weiter. Ursprünglich sollten mit 10,2 Milliarden Euro Einsatz insgesamt 30 Milliarden Euro an Schulden zurückgekauft werden. Der Schuldenberg reduziert sich mit der Aktion um etwa zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes. Ziel waren elf Prozent. Laut der griechischen Zentralbank müssen die Banken des Landes als Inhaber der Bonds etwa 2 Milliarden Euro abschreiben.

Findet das Rückkaufprogramm seitens der Euro-Geldgeber seine Zustimmung, ist der Weg für die Freigabe weiterer Hilfsgelder für das gebeutelte Land in Höhe von fast 44 Milliarden Euro offen. Endgültig freigeben wollen die Euro-Finanzminister die Summe der Euro-Länder bei einem Sondertreffen an diesem Donnerstag kurz vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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