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17:32 Uhr, 30.09.2024

Scholz wirbt für pragmatisches Vorgehen beim "Job-Turbo"

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, bei der Integration Geflüchteter pragmatischer und unbürokratischer vorzugehen. "Mein Credo ist, wir brauchen maximalen Pragmatismus auf allen Seiten. Vor allem muss aber über allem ein Ziel stehen, und das lautet, Geflüchtete schneller als bisher in Arbeit zu bringen", sagte Scholz bei einer Veranstaltung zu dem angesichts des hohen Zustroms an Menschen aus der Ukraine eingeführten "Job-Turbo" der Regierung. Vor allem müsse man "insgesamt noch schneller und pragmatischer werden, wenn es um die Vermittlung geht", forderte der Kanzler. So solle schon beim ersten Gespräch geklärt werden, "was jemand gelernt hat und welche Arbeitserfahrung sie oder er hat".

Das sollte "auch für die Arbeitsvermittlung hinterlegt werden", sagte Scholz. Wenn nötig, könne dann gleich ein Anerkennungsverfahren gestartet werden, möglichst parallel zu den Integrationskursen. "Da dürfen wir auch keine Zeit verlieren, das können wir uns auch in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels nicht leisten." Die Regierung setze sich gegenüber allen Verantwortlichen, insbesondere in den Ländern, dafür ein, "dass Anerkennung insgesamt schneller, digitaler, einheitlicher und einfacher wird". Die Kriterien dürften nicht in jedem Land und in jeder Kammer anders sein, mahnte Scholz. Als neuen Ansatz prüfe die Regierung daher eine einheitliche bundesweite Zuständigkeit für die Anerkennung von Pflegefachkräften.

Allerdings könne man in den meisten Berufen auch ohne Anerkennung arbeiten. "Da wünsche ich mir auch mehr Pragmatismus in der Wirklichkeit, die nicht so ist wie in anderen Ländern", sagte Scholz. Spracherwerb sei wichtig und bewusst als Phase eins des Job-Turbos ausgestaltet. "Aber das heißt eben nicht, dass nicht parallel zum Spracherwerb auch schon gearbeitet werden kann oder in Arbeit vermittelt werden sollte", betonte er. Auch hier werbe er "für Pragmatismus" bei Geflüchteten, Arbeitgebern und Jobcentern.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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