Scholz: Grundlage unseres Wohlstands ist unsere Weltoffenheit
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der Weltoffenheit Deutschlands die Grundlage für seinen wirtschaftlichen Wohlstand und hält daher Migrationsabkommen mit anderen Ländern für notwendig. Scholz sagte in Berlin, dass es um die leichtere Zuwanderung von Fachkräften und gleichzeitig um die Reduktion von irregulärer Migration gehe. Zuvor hatten Deutschland und Kenia in Berlin ein Migrationsabkommen unterzeichnet.
Für Deutschlands wirtschaftlichen Wohlstand seien der Export deutscher Güter und Import von Waren aus aller Welt wichtig, ebenso wie Direktinvestitionen im Ausland und ausländischer Investieren in Deutschland.
"Das ist ein Teil der Stärke unserer Volkswirtschaft. Aber das gilt auch für die Frage, ob wir genügend Arbeitskräfte haben, um unseren gemeinsamen Wohlstand aufrecht zu erhalten", sagte Scholz. "Diese Weltoffenheit müssen wir verteidigen, indem wir aber gleichzeitig die irreguläre Migration zurückführen."
Abkommen mit Kenia
Mit dem Migrationsabkommen zwischen Deutschland und Kenia sollen Fachkräften aus Kenia einfacher angeworben und ebenfalls abgelehnte Asylbewerber aus dem Land leichter und schneller nach Kenia abgeschoben werden können. Allerdings wurde bislang relativ wenig irreguläre Migration aus Kenia registriert.
Scholz sieht in der Vereinbarung mit Kenia ein "ganz wichtiges Abkommen".
"Das kann uns helfen, den eklatanten Fachkräftemangel auszugleichen, dessen erste Auswirkungen wir jetzt spüren, aber der uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch begleiten wird. Also eine gute Sache", sagte Scholz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kenianischen Präsidenten William Ruto. Scholz verwies auf die gute Ausbildung vieler Kenianer und besonders auf ihr Wissen im IT-Bereich.
Mit Blick auf die Wirtschaft in Kenia lobte Scholz, dass man nicht auf fossile Energien, sondern auf Ausbau von erneuerbarer Energie setze. Kenia sei ein "Klima-Champion", so Scholz. Bedeutsam sei auch die Kooperation beider Länder im Energiebereich.
Ruto betonte, dass Kenia 93 Prozent seines Stromnetzes aus erneuerbaren Energien bestehe und sein Land einen Rahmen für Wirtschaft- und Sonderwirtschaftszonen geschaffen habe, um Investitionen und Handel anzukurbeln.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/kla
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