Rezession in China?
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Montag:
Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Januar einen Überschuss in Höhe von 4,5 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Plus von 3,4 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten +2,0 Mrd. Euro). Ohne Bereinigung ergibt sich für den Berichtsmonat ein Minus in Höhe von 12,3 Mrd. Euro.
Die Handelsbilanz der Eurozone weist einen Überschuss in Höhe von 4,9 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Plus von 3,9 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz einen Überschuss von 3,0 Mrd. Euro. Nur die Transferbilanz ist mit 7,3 Mrd. Euro defizitär.
Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Januar um 0,8 % gefallen. Die Produktion des Vormonats wurde von +0,3 % auf nun -1,9 % nach unten revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 1,4 % gesunken nach zuletzt +9,8 % (revidiert von +7,8 %).
Der Housing Market Index in den USA notiert bei 28 nach zuvor 28. Damit wurde der Index von 29 nach unten revidiert. Die Erwartungen lagen bei einem Indexstand von 31.
Dienstag:
Der australische Index der Frühindikatoren (LEI) hat sich im Januar 2012 im Monatsvergleich aufgehellt. Der Index stieg um 1,1 Prozent auf 126,1 Punkte (Vergleichsbasis 2004 = 100 Zähler). Es ist der erste Anstieg seit vier Monaten. Im Dezember wurde ein Rückgang von 0,3 Prozent und im November von 1,0 Prozent gemessen. Drei der sieben Teilkomponenten legten im Januar zu. Positive Beiträge lieferten die erteilten Baugenehmigungen, die Geldmenge und die Aktienkurse.
Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar zum Vormonat um 0,4 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 0,6 % geklettert. Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 3,2 % nach +3,4 % im Monat zuvor.
Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Februar-Jahresvergleich um 3,4 % gestiegen. Im Vormonat hatte er bei 3,6 % gelegen. Der britische Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 % gestiegen, verglichen mit 3,9 % im Monat zuvor.
Die Schweizer Industrieproduktion ist im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vorquartal konnte die Produktion allerdings um 7,9 Prozent zulegen. Analysten hatten hier nur einen Wert ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. Der Umsatz legte indes um 1,4 Prozent zu, während der Auftragseingang um 2,0 Prozent abnahm und sich die Auftragsbestände um 2,6 Prozent verbessern konnten.
Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Februar bei 698.000 und ist damit um 1,1 % zurückgegangen Erwartet wurden 705.000 bis 715.000 nach noch 706.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 699.000 leicht nach oben revidiert.
Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Februar bei 717.000, ein Plus von 5,5 % zum Vormonat. Erwartet wurden 680.000 bis 695.000. Im Monat davor waren es 682.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 676.000 nach oben revidiert.
Unser Kommentar:
Derzeit kommen widersprüchliche Signale vom US-amerikanischen Immobilienmarkt. Während die Wohnbaugenehmigungen zuletzt deutlich gestiegen sind, ist die Zahl der Neubauverkäufe rückläufig. Die Regierung wird das jetzt genauestens beobachten. Eine fortgesetzte Schwäche auf dem Immobilienmarkt wird man in einem Wahljahr nicht riskieren wollen und beizeiten entsprechende Maßnahmen ergreifen...
Mittwoch:
Der japanische Gesamtwirtschaftsindex (all industry activity) hat sich im Januar schwächer gezeigt. Im Monatsvergleich fiel der Index um 1,0 Prozent. Begründet wurde der Rückgang vor allem mit einer Kontraktion im Tertiärsektor. Im Vormonat Dezember konnte ein Anstieg von 1,6 Prozent (revidiert von 1,3 Prozent) im Monatsvergleich notiert werden. Im November war ein Minus von 1,0 Prozent registriert worden. Im Januar hatten Ökonomen mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet.
Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Februar auf 4,59 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 4,45 bis 4,61 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 4,63 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 4,57 Mio. nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 1,2 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor +1,750 Mio. Barrel.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,2 Mio. Barrel verringert..
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,8 Mio. Barrel geklettert.
Donnerstag:
Der vorläufige HSBC China Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI), ein Maß für die landesweite Produktionstätigkeit in China, fiel im März auf 48,1 Einheiten, wie die HSBC Holdings am heutigen Donnerstag mitteilte. Im Vormonat Februar notierte der Indikator noch bei 49,6 Zählern.
Unser Kommentar
Jetzt ist es amtlich: Mit nur noch 48,1 Zählern ist der chinesische Einkaufsmanagerindex recht deutlich unter die wichtige Expansionsschwelle bei 50 Punkte gerutscht. Damit ist klar: Auch in China droht jetzt eine Rezession.
Insbesondere die schwächere Binnennachfrage lastet derzeit auf der chinesischen Konjunktur. Doch auch Auftragseingänge waren zuletzt auf ein Vier-Monatstief gefallen. Gleichzeitig war die Beschäftigung auf den tiefsten Stand seit dem März 2009 gesunken. Die chinesische Zentralbank könnte aufgrund der trüben Datenlage schon bald den Vorbildner in Europa und den USA folgen und expansive Schritte in der Zinspolitik einleiten.
Zur trüben Datenlage passend, hat in dieser Woche auch der Aktienmarkt in Shanghai in den Bärenmodus gewechselt. Die folgende Abbildung zeigt das. Ein Grund mehr für die Regierung, die Gelddruckmaschine anzuwerfen.
Die japanische Handelsbilanz notiert im Februar zum ersten Mal seit fünf Monaten im positiven Bereich. Der Handelsbilanzüberschuss wurde unbereinigt mit 32,921 Milliarden Yen notiert. Im Jahresvergleich bedeutet dies jedoch einen Einbruch um 94,8 Prozent. Die neuen Daten lagen deutlich über den Prognosen der Ökonomen, die mit einem Handelsdefizit von 120 Milliarden Yen gerechnet hatten. Für den Vormonat Januar wurde ein unbereinigtes Handelsdefizit von 1,476 Billionen Yen ausgewiesen.
In den 17 Staaten der Eurozone hat sich die Stimmung der Verbraucher im März weiter verbessert. Der Indikator erhöhte sich von minus 20,3 Einheiten im Februar auf minus 19,0 Punkte, wie die EU-Kommission am heutigen Donnerstag mitteilte. Es ist bereits der dritte Monat in Folge mit einem Anstieg. Ökonomen hatten zuvor mit einem schwächeren Anstieg auf nur minus 19,8 Einheiten gerechnet. Im historischen Vergleich bleibt das Verbrauchervertrauen aber schwach und unterhalb des langfristigen Durchschnitts von minus 12,7 Einheiten. Das Verbrauchervertrauen fließt auch in die Berechnung der allgemeinen Wirtschaftsstimmung ein, die mit dem "Economic Sentiment Indicator" (ESI) gemessen wird.
Der französische Einkaufsmanagerindex für März notiert in der ersten Veröffentlichung bei 47,6. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 50,0 veröffentlicht worden.
Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im März bei 50,0. Im Vormonat hatte der Index ebenfalls bei 50,0 gestanden.
Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für März im verarbeitenden Gewerbe bei 48,1 nach 50,2 im Vormonat. Der deutsche Composite Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für März insgesamt bei 51,4. Im Vormonat hatte er bei 53,2 gelegen.
Der deutsche Dienstleistungsindex für März notiert in der ersten Veröffentlichung bei 51,8 nach 52,8 im Vormonat.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für März im verarbeitenden Gewerbe bei 47,7 nach 49,0 im Vormonat.
Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt für März nach der ersten offiziellen Schätzung bei 48,7, nach zuletzt 48,8.
Unser Kommentar:
Nicht nur China, auch die Euro-Zone rutscht immer tiefer in die Rezession. Die trüben Daten der Einkaufsmanager-Indizes zeigen das sehr deutlich. Die Geldflut der EZB dürfte daher schon bald weiter anschwellen...
Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,4 % gesunken. Der weniger volatile Dreimonatsvergleich zeigt ein Plus in Höhe von 1,0 %. Die Dreimonatsrate ohne Lebensmittel kletterte dabei um 0,7 %. Im Jahresvergleich kletterten die Preise im Einzelhandel um 3,2 %.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 348.000 gefallen. Erwartet wurden 355.000 neue Anträge nach zuvor 353.000 (revidiert von 351.000).
Der belgische Geschäftsklimaindex ist im März auf -9,6 gefallen von -7,7 im Monat zuvor. Dem Index wird eine große Indikatorwirkung in Bezug auf den EU Wert zugesprochen.
Der US-amerikanische Housing Preis Index bleibt im Januar unverändert zum Vormonat. Im Vormonat hatte er noch bei 0,1 % (revidiert von 0,7 %) gestanden.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 11 Bcf auf 2.380 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 64 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 1.614 Bcf gelegen.
Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Februar um 0,7 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,6 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 0,2 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von 0,4 % nach unten revidiert.
Freitag:
Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Januar zum Vorjahr um 2,6 % auf 705.000 gestiegen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 9,5 % auf 50,5 Mio. Stunden geklettert. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 19,7 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 4,4 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 15,4 % auf 77,4 gesprungen ist (2005 = 100).
Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 0,6 % zum Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index um 3,4 %.
Der italienische Einzelhandelsumsatz ist im Januar zum Vormonat um 0,7 % gestiegen. Auf Jahresbasis ist der Umsatz um 0,8 % gefallen.
In den USA ist der Verkauf neuer Häuser im Februar zum zweiten mal in Folge gefallen. Die Neubauverkäufe sanken im Februar um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf saisonbereinigt 313.000 Einheiten. Es war bereits der zweite monatliche Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit Oktober 2011.
Unser Kommentar:
Die Hausverkäufe in den USA sind schlechter ausgefallen als erwartet. Volkswirte hatten im Vorfeld der Zahlen damit gerechnet, dass die Verkäufe im Februar um 1,2 Prozent auf 325.000 Einheiten klettern würden. Die erneute Schwäche auf dem Immobilienmarkt wird Barack Obama nicht ruhig schlafen lassen.
Wenn bis Spätsommer keine nachhaltige Trendwende auf dem Immobilienmarkt erkennbar wird, dürfte es eng werden mit der Wiederwahl. Die Regierung wird daher jetzt alles tun, um der Notenbank Beine zu machen in Richtung eines weiteren „Quantitative Easing“. Viel Mühe wird das nicht machen, denn Fed-Chef Bernanke ist selbst ja ein ausgewiesener Freund solcher Maßnahmen...
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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